Raumfahrt:Nasa sagt Flug der Boeing-Kapsel vorerst ab

Die "Starliner"-Kapsel von Boeing wird wohl vorerst nicht ins All fliegen. (Foto: Joe Skipper/REUTERS)

Ingenieure müssen sich mit einem Heliumleck an dem Raumschiff befassen, das erstmals mit Astronauten zur Raumstation ISS starten sollte.

Die Nasa hat den ersten Flug der Boeing-Raumkapsel Starliner mit zwei Astronauten zur Raumstation ISS auf unbestimmte Zeit verschoben. Der ursprünglich für den 6. Mai geplante Start hatte sich seitdem bereits mehrfach wegen eines defekten Ventils an der Atlas-Rakete und nun der Reparatur eines Heliumlecks im Antriebssystem verzögert. Die Atlas-Rakete wird von der United Launch Alliance (ULA) gebaut, einem Gemeinschaftsunternehmen des US-Luft- und Raumfahrtkonzerns Boeing und Lockheed Martin. "Die Arbeiten werden fortgesetzt und die nächste mögliche Startgelegenheit wird noch diskutiert", teilte die US-Raumfahrtbehörde mit. Die Missionsverantwortlichen wollten die Untersuchung des Lecks vertiefen, das zusammen mit dem Ventil-Problem kurz vor dem Start des Raumschiffs in Cape Canaveral/Florida entdeckt worden war.

Wegen diverser technischer Probleme war der erste Astronauten-Start der Starliner-Kapsel schon vor einem Jahr verschoben worden. Das Programm liegt mehrere Jahre hinter dem Zeitplan und mehr als 1,5 Milliarden Dollar über dem Budget. Angesichts der enormen Probleme im Flugzeugbereich verliert Boeing damit auch im Raumfahrtsektor zunehmend seinen früheren guten Ruf. Konkurrent Space-X hat dagegen bereits acht Crews der Nasa zur ISS geflogen.

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