Investorensuche:Deutsche Bieter bei Schlecker aus dem Rennen

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Da waren's nur noch zwei: Bei der Suche nach Investoren für Schlecker sind von anfangs fünf Interessenten nun angeblich zwei internationale Finanzinvestoren in der engeren Auswahl. Die deutsche Droege-Gruppe hat keine Chance mehr - Favorit ist nach einem Bericht des "Spiegel" nun eine tschechisch-slowakische Finanzgruppe.

Bei der Suche nach Investoren für die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker sollen keine deutschen Bieter mehr in der engeren Auswahl sein. Im Rennen befänden sich nur noch zwei internationale Finanzinvestoren, die keine ausgeprägte Handelskompetenz hätten, berichten die Stuttgarter Nachrichten.

Demnach sei auch die Düsseldorfer Droege-Gruppe nicht mehr in der engeren Auswahl. Diese hatte zuvor bestätigt, der Insolvenzverwaltung ein Kaufangebot für Schlecker unterbreitet zu haben. Dieses sei jedoch so gering, dass Droege bei dem Prozess unter dem Decknamen "Projekt Sky" nur noch unter "ferner liefen" auftauche, berichtet das Blatt unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Von der Insolvenzverwaltung und der Droege-Gruppe war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Zuletzt hatte es von Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geheißen, derzeit seien fünf ernstzunehmende Interessenten im Spiel. Dabei handelt es sich um Finanzinvestoren und um Unternehmen mit Erfahrungen im Handelssektor, wie ein Sprecher gesagt hatte. Das Rennen werde nach derzeitigem Stand der Investor mit dem höchsten Preisangebot machen.

Private-Equity-Gesellschaft soll ernstzunehmender Interessent sein

Nach Informationen des Spiegel ist nun die Private-Equity-Gesellschaft Penta Investments Favorit. "Wir haben ein unverbindliches Angebot eingereicht", sagte ein Penta-Sprecher demnach. Zu Details wollte er sich nicht äußern.

Die tschechisch-slowakische Finanzgruppe sei bislang der einzig ernstzunehmende Interessent, heißt es in dem Bericht. Allerdings wollten sich die Investoren nicht mit den Schlecker-Kindern Meike und Lars zusammentun, die das Unternehmen gemeinsam mit einem Co-Investor in Familienhand halten wollen.

Das Konzept von Penta sieht vor, im besten Fall keine weiteren Filialen zu schließen und die verbliebenen Jobs zu erhalten. Penta ist den Angaben zufolge in zehn Ländern aktiv und hat eine Bilanzsumme von 3,4 Milliarden Euro. In der Slowakei geriet der Investor zuletzt wegen vermeintlich dubioser Kontakte zur Regierung in die Schlagzeilen.

Bei der Investorenauswahl ist der Insolvenzverwalter auf die Zustimmung der Gläubiger angewiesen. Ein Abschluss ist für Mai vorgesehen. Nach der Kündigung von rund 11.000 Mitarbeitern sind nur noch etwa 13.500 Schlecker-Beschäftigte im Unternehmen verblieben.

© Süddeutsche.de/dpa/dapd/sebi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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