Investorenlegende:Buffett verliert erstmals gegen die Börse

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Warren Buffett in Omaha auf der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway (Foto: Reuters)

Seine Investments bringen mehr Geld als die Börse - mit dieser Aussicht wirbt Warren Buffett um Geldgeber. 44 Jahre lang hat das auch gestimmt. Doch 2013 hat der Starinvestor die Wette wohl verloren.

Wenn er Milliarden in eine Firma steckt, horcht der Markt auf. Warren Buffett, 83, ist eine Investorenlegende. Er wirbt Geldgeber für seine Firma Berkshire Hathaway mit einem eigenen Performance-Maßstab: Seine Investments bringen mehr Geld als die Börse, wenn man die vergangenen fünf Jahre betrachtet. 44 Jahre lang hat dies gestimmt. Doch die Finanzagentur Bloomberg berichtet nun, dass er es erstmals nicht schaffen wird.

Berkshire Hathaway ist 292 Milliarden Dollar schwer und wird im nächsten Bericht voraussichtlich eine Rendite ausweisen, die unter der des Aktienindex S&P 500 liegt, schätzen Analysten. Laut Bloomberg ist das nicht vorgekommen, seit Buffett 1965 die Firma mit Sitz in Omaha, Nebraska übernommen hat.

Der S&P 500, der die Kurse der 500 größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen sammelt, weist für 2008 bis 2013 eine Rendite von 128 Prozent aus, Gewinnausschüttungen mitgezählt. Die lockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed und die guten Profite der Konzerne haben die Papiere steigen lassen.

Anteile an Berkshire Hathaway stiegen nur um rund 80 Prozent bis Ende September 2013, das sind die jüngsten verfügbaren Daten. Analysten gehen aber davon aus, dass die Firma in den letzten drei Monaten des Jahres keine großen Sprünge mehr gemacht hat.

Buffett hatte es seinen Anlegern bereits im März 2013 angedeutet: Er könnte gegen den S&P 500 verlieren, schrieb er in einem Brief an die Investoren ( PDF). Die Stimmung an den Aktienmärkten sei zu gut. "Wir sind im Gegenwind erfolgreicher", schrieb Buffett.

Zuletzt hatte der Starinvestor für rund 1,4 Milliarden Dollar dem Tankstellen- und Raffineriebetreiber Phillips 66 eine Tochtergesellschaft abgekauft. Die Ende Dezember übernommene Phillips Specialty Products Inc. stellt Chemikalien her, die Flüssigkeiten wie Öl leichter durch Pipelines fließen lassen. Der neue Zweig passe bestens ins Unternehmen, so Buffett.

Sein Firmenimperium reicht von einer Fast-Food-Kette über eine Textilfirma bis hin zu Versicherungen und einem Eisenbahnbetreiber. Auch der Ketchup-Hersteller H.J. Heinz gehört Buffett zur Hälfte.

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