Investitionsprogramm:Milliarden-Kredite für Ausbilder-Betriebe in Südeuropa

In Griechenland und Spanien sind junge Menschen mit Job eine Minderheit und ihre Zahl nimmt immer noch dramatisch ab. Was tun? Die Europäische Investitionsbank will jetzt Milliarden lockermachen - unter einer Bedingung.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) plant im Kampf gegen die in einigen EU-Ländern extrem hohe Jugendarbeitslosigkeit ein Milliarden-Programm. "Die EU-Bank stellt in diesem und in den kommenden beiden Jahren fast 70 Milliarden Euro jährlich zur Bewältigung der Krise und zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zur Verfügung", sagte EIB-Präsident Werner Hoyer der Bild-Zeitung. Das sei ein Anstieg um mehr als 40 Prozent.

Es sei zudem ein klares Signal, dass die EU die Mitglieder, die zur Haushaltskonsolidierung und zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit schmerzliche Einsparungen und Reformen vornehmen müssten, nicht im Stich lasse.

Die Vergabe zinsgünstiger Kredite soll Hoyer zufolge an die Schaffung von Lehrstellen gekoppelt werden. "Für die Europäische Investitionsbank spielt die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit eine herausragende Rolle", sagte er. Daher sollten unter anderem die Konditionen der EIB-Kredite als Anreiz für Firmen genutzt werden, damit diese Jugendlichen eine Chance böten.

Im krisengeschüttelten Euro-Staat Griechenland liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 70 Prozent. In Spanien haben 55 Prozent der jungen Leute keine Arbeit, in Italien sind es fast 40 Prozent. In Deutschland dagegen beträgt die Jugendarbeitslosigkeit 7,6 Prozent.

Jugendarbeitslosigkeit wird auch am Dienstag in Paris Thema sein, auf der vom Milliardär Nicolas Berggruen organisierten, hochrangig besetzten Konferenz "Town Hall Meeting". Es kommen Frankreichs Präsident François Hollande, Spaniens Premier Mariano Rajoy sowie die deutschen Minister Wolfgang Schäuble und Ursula von der Leyen. Hier der Link zum Livestream der Veranstaltung.

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