Interview mit Thomas Brussig:"In der DDR hat Geld keine Rolle gespielt"

Der Schriftsteller Thomas Brussig erzählt, was die D-Mark im Osten verändert hat und wie er nach der Wende zwei Mal fast sein gesamtes Vermögen losgeworden ist.

Interview von Caspar Busse und Steffen Uhlmann

Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren der jüngeren Zeit: Thomas Brussig, 50. In seinen Büchern geht es vor allem um die DDR und die Wendezeit. Er trifft den Ton der Menschen, nicht nur der, die die Wende miterlebt haben. "Helden wie wir" , 1995 erschienen, wurde jedenfalls ein Bestseller. Auch der Kinofilm "Sonnenallee", für den er unter anderem das Drehbuch schrieb, war ein großer Erfolg.

"In der DDR hat Geld keine Rolle gespielt", sagt Brussig nun im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Als dann die D-Mark kam, "hatten wir 'richtjet Geld". Und dann spricht der Schriftseller darüber, wie er damals als Portier im Berliner Palast-Hotel gearbeitet hat und wie er nach der Wende zwei Mal fast sein gesamtes Vermögen losgeworden ist.

In diesem Frühjahr veröffentlichte Brussig seinen neuen Roman "Das gibts in keinem Russenfilm". Er schildert darin eine fiktive DDR, die 1990 nicht untergeht, sondern bis heute weiterbesteht und sich dem chinesischen Modell verschrieben hat - ein Land, wirtschaftlich erfolgreich und doch noch eine Diktatur. "Der Roman beschreibt eine Entwicklung, die nicht stattgefunden hat, die es aber so hätte geben können", sagt Brussig.

Hätte er sich das denn für die DDR gewünscht? "Bloß nicht", sagt er dazu. Die Wende war "ein Wunder und ein Glücksfall". Sein Fazit: "Das wahre Leben ist sich für nichts zu schade."

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