Internetwährung:Bundesbank warnt vor Bitcoin

Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele hält das virtuelle Geld für ein gefährliches Spekulationsobjekt, von dem Anleger besser die Finger lassen sollten. Er sieht aber keinen Anlass, es zu verbieten - wenigstens noch nicht.

Die Bundesbank warnt die Deutschen vor der Internetwährung Bitcoin. Wer sein Geld in den virtuellen Münzen anlege, könne große Verluste erleiden, sagte Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele der Welt am Sonntag. "Der Bitcoin ist ein Spekulationsobjekt, dessen Wert sich rapide verändert." Die virtuelle Währung hatte allein in der vergangenen Woche ein Viertel an Wert gewonnen. Aus Sicht der Bundesbank sei der Bitcoin kein geeignetes Medium, um Werte aufzubewahren. Bitcoin gibt es seit 2009. Hinter dem virtuellen Geld steckt der Gedanke, eine Währung zu schaffen, die unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik ist. Erfunden wurde sie unter dem Eindruck der Finanzkrise. "Der Bitcoin ist ein Tauschmittel, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben wird, sondern von nicht bekannten Akteuren. Ich sehe ihn nicht als Währung", sagte Thiele. Er sieht aber keinen Anlass, ein Verbot des Bitcoin anzustreben. Nutzer dürften jedoch nicht gegen die Geldwäschevorschriften verstoßen. Auch für das Finanzsystem stelle der Bitcoin derzeit keine Gefahr dar, zumindest solange er ein Randphänomen bleibe. Pro Tag würden auf der ganzen Welt lediglich 350 000 Transaktionen mit dem digitalen Tauschmittel getätigt. Dagegen würden allein in Deutschland täglich 77 Millionen Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen abgewickelt.

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