Internet:Deutsche trauen Datenschutz in sozialen Netzwerken nicht

Berlin (dpa) - Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Deutschland ist mit dem Schutz ihrer persönlichen Daten in sozialen Netzwerken unzufrieden. 90 Prozent halten den Schutz nicht für "sehr gut", wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag von Facebook zum Datenschutz herausgefunden hat.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Deutschland ist mit dem Schutz ihrer persönlichen Daten in sozialen Netzwerken unzufrieden. 90 Prozent halten den Schutz nicht für "sehr gut", wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag von Facebook zum Datenschutz herausgefunden hat.

Davon findet eine Mehrheit das Informationsangebot in sozialen Netzwerken unübersichtlich, 38 Prozent meinen, die Privatsphäre-Einstellungen seien ihnen zu kompliziert.

Datenschutzerwägungen spielen bei der Nutzung sozialer Netzwerke eine ausgesprochen wichtige Rolle. 91 Prozent aller befragten Internetnutzer halten den Schutz der persönlichen Daten in sozialen Netzwerken für wichtig - darunter 74 Prozent sogar für "sehr wichtig".

Dies zeigt, wie bedeutend es für die Anbieter sozialer Netzwerke ist, dass ihre Nutzer auf den Schutz ihrer persönlichen Daten vertrauen können. Drei Viertel der Internetnutzer sind der Ansicht, es sollte zum Datenschutz mehr Aufklärungsmaterial geben - und zwar von den Netzwerkanbietern selbst genauso wie von staatlichen Datenschutzbeauftragten und Bildungseinrichtungen.

Gunnar Bender, Director Public Policy bei Facebook in Deutschland, sagte, sein Unternehmen nehme die Erkenntnisse aus der Emnid-Studie sehr ernst. Zwar seien die Möglichkeiten, der Facebook-Anwender zum Selbstschutz ihrer Daten "heute besser als gestern, sie werden morgen aber besser sein als heute". "Die Datenkompetenz des Einzelnen ist ein Schlüsselthema, um nachhaltig das Potenzial sozialer Netzwerke heben zu können - sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich." Facebook werde die Anstrengungen für mehr Datenkompetenz auch in den kommenden Monaten weiter vorantreiben.

Die Ergebnisse der Studie interpretierte Bender als "klare Aufforderung an die Datenschützer in Deutschland". Statt Boykotte zu fordern, sei es notwendig, "Kommunikation zu fördern und die Bürger zu informieren".

Für die repräsentative Studie wurden von TNS Emnid zwischen dem 16. und 18. Januar 2014 insgesamt 1.067 deutsche Internetnutzer im Alter ab 14 Jahren befragt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: