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Internationaler Währungsfonds:IWF warnt vor möglichen Finanzmarkt-Turbulenzen

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Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnt vor möglichen Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten. Eine Eskalation der Handelskonflikte und wachsende geopolitische Risiken könnten zu abrupten Einbrüchen führen, heißt es im am Mittwoch bei der IWF-Jahrestagung auf Bali veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. In der Folge könnten sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtern.

Aktuell können Verbraucher und Unternehmen sich noch vergleichsweise günstig Geld beschaffen. Für eine Reihe von Schwellenländern gelte dies aber schon nicht mehr, schreibt der IWF. Als Folge gebe es weltweit bereits moderate Belastungen für die Finanzstabilität. Auf mittlere Sicht könnten die Risiken noch zunehmen.

Steigende Zinsen sind laut IWF ebenfalls ein Risiko

Länder wie die Türkei oder Argentinien sind zuletzt unter starken Druck geraten. Viele Unternehmen und Verbraucher haben sich dort in Dollar verschuldet und leiden nun unter den erheblich schlechteren Wechselkursen.

Auch ein Richtungswechsel in der Geldpolitik sei ein Risiko für die Weltwirtschaft, schreibt der IWF. In den USA und Großbritannien steigen die Zinsen bereits wieder, in der Euro-Zone könnte die EZB nach dem Sommer 2019 aktiv werden. Das kann dem Währungsfonds zufolge Schwachstellen aufdecken, die zuletzt von den niedrigen Zinsen kaschiert wurden. Die Bilanzen der Banken hätten sich zwar verbessert. Es blieben aber Schwächen, etwa im Euro-Raum, China, Japan und Großbritannien.

Der Währungsfonds rief die Entwicklungs- und Schwellenländer dazu auf, finanzielle Puffer gegen aufkommende Risiken zu bilden. Doch auch Industrieländer müssten sich gegen Risiken absichern. Ein großes Problem sei dort der hohe Schuldenstand, vor allem außerhalb des Bankensektors. "Das Niveau an Schulden, die Haushalte, Unternehmen und Staaten halten, ist hoch und es steigt weiter", sagte Tobias Adrian, Direktor für Geld- und Kapitalmärkte beim IWF.

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