ChipherstellerIntel gibt Pläne für Fabrik in Deutschland auf

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Bagger auf dem Gelände der geplanten Chipfabrik in Magdeburg. Im vergangenen September wurde der Baubeginn um zwei Jahre verschoben.
Bagger auf dem Gelände der geplanten Chipfabrik in Magdeburg. Im vergangenen September wurde der Baubeginn um zwei Jahre verschoben. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Im vergangenen Jahr hatte der Chipkonzern das geplante Werk in Magdeburg um zwei Jahre verschoben. Nun kommt das endgültige Aus.

Der kriselnde Chipkonzern Intel gibt die milliardenschweren Pläne für eine Fabrik in Magdeburg auf. Geplante Projekte in Deutschland und Polen sollen nicht weiter vorangetrieben werden, um die Produktionskapazitäten zu optimieren, wie Intel mitteilte. Weitere Details wurden nicht genannt.

Im vergangenen September hatte es noch geheißen, der Fabrikbau werde sich voraussichtlich um zwei Jahre verzögern. Doch seitdem wurde die Lage von Intel noch komplizierter, der damalige Chef Pat Gelsinger musste das Unternehmen Ende 2024 verlassen. Sein Nachfolger Lip-Bu Tan griff zu einem harten Sparkurs, um die Bilanz in den Griff zu bekommen und will rund ein Viertel der bislang knapp 100 000 Stellen streichen.

Fast zehn Milliarden Euro staatliche Hilfen hatte die Bundesregierung in Aussicht gestellt

Intel gab das Aus der Pläne in Deutschland zusammen mit den Zahlen für das vergangene Quartal bekannt. Demnach stagnierte der Umsatz im Jahresvergleich bei 12,9 Milliarden Dollar (10,98 Milliarden Euro). Unterm Strich gab es einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar nach roten Zahlen von 1,6 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.

Intel hatte in Sachsen-Anhalt den Bau von zunächst zwei Chip-Fabriken angekündigt. Der erste Spatenstich war für 2024 angepeilt worden. Dabei sollten rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Die Investition wurde auf rund 30 Milliarden Euro beziffert. Die Bundesregierung hatte 2023 staatliche Hilfen von 9,9 Milliarden Euro für die Ansiedlung in Aussicht gestellt.

Ein Computerchip der Firma Intel.
Ein Computerchip der Firma Intel. (Foto: I-HWA CHENG/AFP)

Gelsinger hatte einst behauptet, dass in Magdeburg die modernsten Produktionsverfahren zum Einsatz kommen sollten, mit denen Intel zur erfolgreicheren Konkurrenz aufschließen wolle. Der Produktionsbeginn war ursprünglich für 2027 oder 2028 erwartet worden.

Intel dominierte einst die Chipbranche, fiel dann aber zurück. Ein entscheidender Moment war der verlorene Kampf um den Platz in Smartphones. Intel hoffte, die Stärke im PC-Geschäft auf die Mobilgeräte zu übertragen – doch bei den Computer-Handys setzten sich sparsamere Prozessoren durch.

© SZ/dpa/Reuters/chn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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