Instagram:Online-Dienst testet eine neue Funktion

Wer eine Instagram-Story erstellt, soll sehen können, wer die Story abfotografiert hat. Das plant das Unternehmen mit ausgewählten Nutzern und warnt Screenshot-Schießer, dass sie bald vielleicht nicht mehr anonym sind.

Von Katharina Kutsche

Wem die heilige Dreifaltigkeit im Online-Dienst Instagram - Foto, Video und Hashtag - noch nicht reicht, der kann seine Bilder, ob bewegt oder unbewegt, zu Storys zusammenstellen. Der Unterschied zu den anderen Funktionen ist, dass die Storys nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden. Nun testet Instagram eine neue Funktion: Nutzer, die eine Story erstellt haben, sollen eine Nachricht bekommen, wenn ein anderer Nutzer ein Bildschirmfoto davon macht. Instagram gleicht sich damit seinem Konkurrenten Snapchat an, der ähnliche Regelungen hat.

Den Testlauf bestätigte die Tochter des sozialen Netzwerks Facebook, gegenüber dem Onlineportal Techcrunch: "Wir testen immer wieder Wege, das Erlebnis auf Instagram zu verbessern und es leichter zu machen, Momente mit Menschen zu teilen, die Dir wichtig sind." Bisher können Nutzer, die eine Story veröffentlichen, in einer Liste sehen, wer das Produkt ihrer Kreativität angesehen hat. In der Testversion erkennen sie nun, wer die Story abfotografiert oder abgefilmt hat: Hinter den Nutzernamen ist das Symbol eines Kameraverschlusses zu sehen. Derzeit bekommen die potenziellen Raubkopierer noch eine Warnung zu der Funktion. Die ersten Kritiker zeigten Screenshots dieser Warnung auf Twitter - vorbei sei damit die Freiheit, Storys zu fotografieren. Ist das nun wirklich so schlimm? Wie andere Online-Dienste auch, hat Instagram Nutzungsregeln: Nacktheit, sexuell anzügliche, gewalttätige oder illegale Inhalte sind verboten. Allerdings gibt es nicht wenige Nutzer, auch prominente, die regelmäßig Aufnahmen ihrer halb bekleideten Kinder veröffentlichen. Da kann es schon wichtig sein zu sehen, wer diese Bilder behalten will. Dieses Problem ließe sich aber auch anders lösen: Einfach etwas anderes posten.

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