Süddeutsche Zeitung

Insolvenzfall:Ein bisschen Hoffnung

Der Windparkbetreiber Capital Stage bietet für die insolvente Windenergie-Firma Prokon. Noch ist offen, ob Prokon wirklich an einen Investor geht.

Für die insolvente Windenergie-Firma Prokon hat der Hamburger Solar- und Windparkbetreiber Capital Stage ein Kaufangebot abgegeben. Über ein Tochterunternehmen wolle Capital Stage 94,9 Prozent von Prokon übernehmen, für die restlichen 5,1 Prozent solle ein anderer Investor aufkommen, teilte die börsennotierte Capital Stage AG mit.

Über die Höhe des Angebots und weitere Details habe man mit dem Prokon-Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin Stillschweigen vereinbart, bis der Gläubigerausschuss darüber entscheiden soll. Ein Sprecher von Penzlin bestätigte am Samstag, dass der Gläubigerausschuss in der kommenden Woche tagen wird. Er erklärte: "Die Investoren geben in diesen Tagen Angebote ab." Namen nannte er jedoch nicht. Die Prokon-Pleite soll im Juli abgeschlossen sein. Dann müssen sich die Gläubiger des Unternehmens aus Itzehoe für einen von zwei Insolvenzplänen entscheiden, hatte Penzlin erklärt. Noch ist offen, ob Prokon zu einer Genossenschaft wird oder an einen Investor geht. So viel steht jetzt schon fest: Rund 75 000 Anleger werden wohl ungefähr die Hälfte ihrer Anlagen von insgesamt 1,44 Milliarden Euro verlieren.

Die börsennotierte Capital Stage AG betreibt nach eigenen Angaben 62 Solar- und 6 Windparks mit einer Leistung von rund 450 Megawatt in Deutschland, Italien, Frankreich und Großbritannien. Prokon würde mit seinen Windparks das eigene Geschäft gut ergänzen, erklärte die im SDax notierte Gesellschaft Capital Stage ihr Angebot. Capital Stage ist nach eigenen Angaben der größte unabhängige Solarparkbetreiber Deutschlands.

Prokon wurde im Oktober 1995 gegründet; 2014 erfolgte dann das Insolvenzverfahren.

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Quelle:
SZ vom 11.05.2015 / dpa/SZ
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