Insolvenz:René Lezard ist pleite

Insolvenz: Der Modekonzern René Lezard muss nun Insolvenz anmelden.

Der Modekonzern René Lezard muss nun Insolvenz anmelden.

  • Der Modehändler René Lezard hat Insolvenz angemeldet.
  • Dem Unternehmen geht es schon seit Längerem nicht gut, nun ist die Suche nach einem neuen Investor gescheitert.
  • Vielen Firmen in der Branche ging es in den vergangenen Jahren ähnlich: Unter anderem mussten auch Escada und Strenesse Insolvenz anmelden.

Wer seit Jahren kaum noch Gewinne einfährt, muss dringend etwas verändern. An seinem Geschäftsmodell, an seiner Führungsetage, möglicherweise aber auch einfach an seinem Produkt. Nur ist das Unternehmen René Lezard nicht gerade für sein aufregendes, ständig wechselndes Design bekannt, im Gegenteil. Was sich immer verkauft hat, das wird sich auch künftig verkaufen, so das Prinzip.

Nun ist der 1978 gegründete Modekonzern pleite. Nach erfolglosen Verhandlungen mit Investoren habe das Unternehmen eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das teilte die Geschäftsführung am Dienstag mit.

René Lezard befindet sich schon seit vergangenem September in Schwierigkeiten. Damals wollte das Unternehmen seine Gläubiger dazu bringen, einer Restrukturierung der Anleihe zuzustimmen und dabei auf 40 Prozent ihrer Forderungen und auf Zinszahlungen bis 2025 zu verzichten. Grund waren damals Umsatzrückgänge und Verluste aus zurückliegenden Geschäftsjahren.

Letztlich scheiterte das Überleben des Premium-Modeanbieters aber nicht an den Gläubigern, die sich mit den Einschnitten abgefunden hatten, sondern an einem fehlenden neuen Investor. Was die Insolvenz für die Inhaber von Anleihen des Unternehmens bedeutet, war zunächst unklar. René Lezard hatte nach eigenen Angaben ein Papier über 15 Millionen Euro an der Frankfurter Börse ausgegeben.

Escada, Strenesse - und nun René Lezard

Viele deutsche Modefirmen sind seit Längerem in einer tiefen Krise. Vor allem kleine Unternehmen haben mit Umsatzeinbußen und Gewinnrückgängen zu kämpfen. Escada beispielsweise musste vor einigen Jahren Insolvenz anmelden und wurde dann von der Investorin Megha Mittal gerettet. Auch Strenesse musste Insolvenz anmelden, das Unternehmen Rena Lange hat sogar den Geschäftsbetrieb ganz eingestellt. Auch Hugo Boss musste in den vergangenen Jahren Filialen schließen, ähnlich geht es Gerry Weber.

Besser läuft es bei H&M oder den Inditex-Ablegern Zara und Massimo Dutti. Die internationalen Modeketten haben ein breiteres und günstigeres Angebot und zielen auf ein jüngeres Publikum. Außerdem sorgen sie mit einem raschen Wechsel der Kollektionen für steten Zustrom in den Läden.

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