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Inflation:Vielen fehlt das Geld für einen einwöchigen Urlaub

In den Ferien mal ein paar Tage wegfahren und abschalten: Längst nicht alle in Deutschland können sich das leisten. Das gilt vor allem für eine Gruppe, die Erholung oft besonders nötig hat.

Viele genießen gerade den Osterurlaub - aber 22,6 Prozent der Menschen in Deutschland fehlt nach Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat das Geld selbst für eine einwöchige Ferienfahrt im Jahr. Am höchsten ist der Anteil demnach mit 43,2 Prozent bei Alleinstehenden mit Kindern. Aber auch unter den Familien mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern (31,3 Prozent) können sich überdurchschnittlich viele einen einwöchigen Urlaub nicht leisten. Die Zahlen hat die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht beim Statistischen Bundesamt abgefragt.

Der Anteil der Bevölkerung, für den ein einwöchiger Urlaub zu teuer ist, wuchs demnach von 2022 auf 2023 um 0,4 Prozentpunkte. Generell haben Alleinstehende (30,4 Prozent) häufiger als Paare (16,8 Prozent) zu wenig Geld für eine Auszeit, wie aus den Zahlen hervorgeht. Auch diese Werte sind etwas gestiegen. Das gilt insgesamt auch für die Haushalte ohne Kinder, die sich keine Ferienfahrt gönnen können: Der Anteil wuchs von 21,1 auf 22,0 Prozent. Bei Haushalten mit Kindern ging der Anteil von 23,7 auf 23,5 Prozent minimal zurück, lag aber immer noch über dem Schnitt.

Die Eurostat-Daten zeigen, dass die Bevölkerungsanteile mit zu wenig Geld für einen einwöchigen Urlaub in den vergangenen Jahren bei Werten von rund einem Fünftel schwankten. 2020 waren es 22,4 Prozent, 2021 dann 19,9 Prozent, im Jahr darauf 22,2 und im vergangenen Jahr 22,6 Prozent. Eine Rolle dürfte unter anderem die hohe Teuerungsrate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gespielt haben.

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