Inflation:Europa steht vor der Zinswende

Inflation: Bei der letzten EZB-Sitzung vor einer Woche hatte sich eine baldige Zinswende noch nicht angedeutet.

Bei der letzten EZB-Sitzung vor einer Woche hatte sich eine baldige Zinswende noch nicht angedeutet.

(Foto: Boris Roessler/picture alliance/dpa)

Führende Notenbanker signalisieren, dass die EZB bereits im Juli erstmals seit 2011 ihren Leitzins erhöhen könnte. Das erscheint angesichts der hohen Inflation notwendig - ist aber riskant.

Von Claus Hulverscheidt, Berlin, und Henrike Roßbach, Washington

Manchmal verändert ein Blick aus der Ferne ja die Perspektive, und so war es vielleicht kein Zufall, dass führende Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgerechnet eine Dienstreise nach Washington nutzten, um weitreichende Veränderungen der Geldpolitik auf ihrem Heimatkontinent in Aussicht zu stellen. Angesichts der massiv gestiegenen Inflationsraten, so die Botschaft am Rande der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank, steht Europa vor einer Zinswende, die sehr viel rascher und entschlossener vonstattengehen könnte als bei der letzten EZB-Ratssitzung vor gerade einmal einer Woche avisiert. Bereits im Juli könnten demnach die Leitsätze erstmals seit Mitte 2011 wieder steigen. Die Ära der Nullzinsen ginge damit nach sechs Jahren zu Ende.

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