Die Inflation in Deutschland sinkt wieder leicht. Die Verbraucherpreise stiegen im Juni um 2,2 Prozent, verglichen mit dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte – und damit nicht mehr so stark wie noch im Mai. Da hatte die Teuerungsrate erstmals in diesem Jahr zugelegt, nachdem sie im März und April mit je 2,2 Prozent das niedrigste Niveau seit etwa drei Jahren erreicht hatte. Im Mai betrug die Inflationsrate 2,4 Prozent, verglichen mit dem Mai 2023.
Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die sogenannte Kerninflation, betrug im Juni demnach 2,9 Prozent. Denn vor allem Dienstleistungen verteuerten sich: um durchschnittlich 3,9 Prozent. Die Preise für Lebensmittel hingegen stiegen nur um 1,1 Prozent; die Preise für Energie, also Heizung und Strom genauso wie Benzin und Diesel, sanken nach Angaben der Statistiker um 2,1 Prozent binnen eines Jahres.
Experten werten den höheren Wert im Mai als Ausreißer, insgesamt rechnen sie mit einem weiteren Abwärtstrend bei der Teuerung. Timo Wollmershäuser, Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, beispielsweise erwartet nach einer aktuellen Umfrage unter Unternehmen zu ihren Preisplänen: „Daher dürfte die Inflationsrate ihren Rückgang langsam fortsetzen und im August erstmals seit März 2021 unter die Zwei-Prozent-Marke sinken.“ Im Jahresschnitt erwarteten führende Wirtschaftsforschungsinstitute eine deutliche Abschwächung der Inflation in Deutschland auf etwa 2,3 Prozent. Die extrem hohen Werte der vergangenen beiden Jahre sind Geschichte: 2023 lag die Inflation noch bei 5,9 Prozent.