Infineon:Was Schumacher wollte

Der entlassene Vorstandschef des Halbleiterherstellers hatte offenbar vor, mindestens zwei seiner drei Münchener Vorstandskollegen zu entmachten und Infineon in ein global operierendes Unternehmen zu verwandeln.

Binnen Jahresfrist habe Infineon in einen Konzern mit multinationalen Kompetenzzentralen verwandelt werden sollen, berichtet die Wirtschaftswoche vorab.

Den Angaben zufolge sollten Peter Bauer und Andreas von Zitzewitz ihre Vorstandsposten in München räumen. Statt dessen habe Schumacher seinen Vertrauten und Asien-Chef Loh Kin Wah sowie einen deutschstämmigen Intel-Manager an die Spitze eines neuen,internationalen Vorstands berufen wollen.

Schumacher habe den Aufsichtsrat bereits in vier Wochen, bei der nächsten ordentlichen Sitzung des Kontrollgremiums, über die Grundzüge seiner Strategie in Kenntnis setzen wollen.

Die Pläne — offenbar im Unternehmen durchgesickert — seien der Grund für die Revolte der Vorstandskollegen gewesen, just als Schumacher Urlaub auf Mallorca machte.

Schumachers Pläne dürften Mehrheitsaktionär Siemens dazu bewogen haben, die Revolte zu dulden, heißt es in dem Magazin weiter.

Aus Kreisen des Unternehmens sei verlautete, dass der Aufsichtsrat dem Begehren der drei Stellvertreter Schumachers - neben Bauer und von Zitzewitz der ehemalige Siemens-Mann Peter Fischl - wohlwollend gegenübergestanden sei.

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