Industrie - Mainz:Spiegelträger für weltgrößtes Teleskop verlässt Mainz

Mainz (dpa/lrs) - Nur zehn Zentimeter dünn, dafür aber drei Tonnen schwer und beachtliche 4,25 Meter im Durchmesser: Auf dem Werksgelände des Spezialglasherstellers Schott in Mainz ist am Montag eine ganz besondere Fracht verladen worden - ein Element für das geplante weltgrößte Teleskop in Chile. Der Spiegelträger aus Glaskeramik wurde mit Saughebern vorsichtig in eine Art Box bugsiert. Am Montagabend sollte sich das Konstrukt, das bei mehr als 1500 Grad in einer Schmelzwanne entstand, auf seinen Weg zunächst nach Frankreich und anschließend an seinen Einsatzort nach Chile machen.

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Mainz (dpa/lrs) - Nur zehn Zentimeter dünn, dafür aber drei Tonnen schwer und beachtliche 4,25 Meter im Durchmesser: Auf dem Werksgelände des Spezialglasherstellers Schott in Mainz ist am Montag eine ganz besondere Fracht verladen worden - ein Element für das geplante weltgrößte Teleskop in Chile. Der Spiegelträger aus Glaskeramik wurde mit Saughebern vorsichtig in eine Art Box bugsiert. Am Montagabend sollte sich das Konstrukt, das bei mehr als 1500 Grad in einer Schmelzwanne entstand, auf seinen Weg zunächst nach Frankreich und anschließend an seinen Einsatzort nach Chile machen.

Es handelt sich dabei laut Schott um den sogenannten Sekundärspiegel M2 für das von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Auftrag gegebene "Extremely Large Telescope" (ELT). Das soll 2025 in der chilenischen Atacama-Wüste in Betrieb gehen und nach Angaben des Europäischen Südobservatoriums (ESO) dann das größte Teleskop der Welt für sichtbares Licht und den nahen Infrarotbereich werden. Der bei Schott gefertigte Sekundärspiegel wird das Licht des Hauptspiegels aufnehmen, bündeln und zu einem weiteren Spiegel weiterleiten. Es handele sich dabei um den größten Konvexspiegel, der je hergestellt worden sei, sagte Schott-Manager Thomas Westerhoff. Gefertigt wurde er aus einem mehr als zehn Tonnen schweren Rohling. Insgesamt wird das ELT fünf Spiegel haben, die Träger für vier davon werden von Schott konstruiert.

Der Hauptspiegel wird laut Schott einen gewaltigen Durchmesser von 39 Metern haben, um möglichst viele Lichtsignale aus dem Universum aufnehmen zu können. Da er nicht in einem Stück transportiert werden kann, entstehen bei dem Unternehmen Hunderte runde Spiegelträger, aus denen wiederum 798 sechseckige Segmente gefertigt werden, die zusammengesetzt dann den Hauptspiegel Mirror 1 oder M1 bilden.

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