Die deutsche Industrie hat im November wegen der starken Zurückhaltung ihrer ausländischen Kunden den größten Auftragseinbruch seit mehr als einem Jahr erlitten. Die Bestellungen fielen um 5,3 Prozent geringer aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dazu trugen ausbleibende Großaufträge bei, weil viele Unternehmen wegen steigender Zinskosten, Rezessionsgefahr, hohen Energiekosten und geopolitischen Unsicherheiten wie dem russischen Krieg gegen die Ukraine größere Ausgaben scheuen. Der Absturz kommt dennoch überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Wachstum von 0,6 Prozent im Oktober. "Der Auftragseingang hat damit das niedrigste Niveau seit Juli 2020 erreicht", so das Statistikamt. Ein Einbruch der Produktion droht Experten zufolge aber nicht.
Industrie:Aufträge brechen ein
© SZ vom 07.01.2023 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.