Menschenhandel in Indien:Die Kinder von Kalimpong

Die Kinder von Kalimpong

Im Jugendzentrum im Slum von Siliguri werden die Kinder betreut und gehört, hier können sie sich treffen.

(Foto: David Pfeifer)

Verschleppt, versklavt, missbraucht: In Südostasien werden jedes Jahr Tausende Kinder verkauft. Ein Besuch bei Schwester Claret und ihren jungen Schützlingen, die alles dafür tun, endlich die Chance auf ein bisschen Glück zu bekommen.

Von David Pfeifer, Kalimpong

"Lehrerin", "Arzt", "Soldat", "Anwältin" - Applaus, "Soldatin" "Lehrer", "Pilotin", "Fußballer" - noch mehr Applaus. Die Frage an die Kinder im Slum von Siliguri war, was sie einmal werden wollen. Sie melden sich brav nacheinander, stehen auf, wenn sie dran sind, und bringen ihre Berufswünsche vor, die durchaus ambitioniert sind, weswegen sie teilweise auch beklatscht werden. Denn diese Kinder leben in Darjeeling, im Nordosten Indiens, früher mal berühmt für Tee. Bei den Engländern und den Fürsten aus Bhutan und Sri Lanka auch wegen der schönen Landschaft und der Kühle des Himalaja beliebt, man reiste an zur Sommerfrische. Alles lange her. Heute sind die Eltern dieser Kinder häufig Tagelöhner und versuchen, mit Jobs in Hotels oder auf Baustellen durchzukommen. Die zukünftige Anwältin, die sehr gut Englisch spricht, will umgekehrt vom Besucher wissen: "Sir, geht es den Kindern in Deutschland auch so wie uns?"

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