In Bildern:Manager vor Gericht

Wer ein Spitzenamt übernimmt, wird zunehmend zur Verantwortung gezogen. Die prominentesten Fälle der deutschen Wirtschaft in Bildern:

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Jürgen Schrempp; dpa

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Wer ein Spitzenamt übernimmt, wird zunehmend zur Verantwortung gezogen. Die prominentesten Fälle der deutschen Wirtschaft in Bildern:

Am 30. Oktober 2000 veröffentlicht die Financial Times ein Interview mit dem damaligen Daimler-Chrysler-Chef Jürgen Schrempp. Nur aus taktischen Gründen habe er von einer Fusion unter Gleichen gesprochen, sagt der Deutsche. Amerikanische Aktionäre klagen daraufhin auf acht Milliarden Dollar Schadensersatz wegen Täuschung.

Außergerichtlich einigt man sich auf 300 Millionen Dollar. Für solche Fälle hatte das Unternehmen eine Managerhaftung mit 200 Millionen Euro Deckungssumme abgeschlossen. Nach langen Verhandlungen erklären sich die Versicherer bereit zu zahlen. Die jährliche Prämie für solche Versicherungen verzehnfacht sich danach auf 20 Millionen Euro.

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Autor: Hans Leyendecker

Rolf Breuer; AP

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Am 3. Februar 2002 äußert sich Rolf Breuer damals Vorstandschef der Deutschen Bank, in einem TV-Interview über die Zukunft der Kirch-Gruppe: "Was alles man darüber lesen und hören kann, ist ja, dass der Finanzsektor nicht bereit ist, auf unveränderter Basis noch weitere Fremd- oder gar Eigenmittel zur Verfügung zu stellen."

Am 8.April stellt Kirch Insolvenzantrag, einen Monat später erstattet er Anzeige gegen Breuer und die Deutsche Bank. Begründung: In Folge des Interviews habe die Kirch-Gruppe zu den früheren Bedingungen keine Kredite mehr bekommen. Mittlerweile fordert Kirch 3,7 Milliarden Euro Entschädigung. Ob die Bank bei Breuer Regress nimmt, ist unklar.

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Johannes Eckert;dpa

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Am 30. Juni 2007 verurteilt die 5. Handelskammer des Landgerichts MünchenI zwei Gottesmänner zu Schadensersatz in Höhe von 333000 Euro. Abt Johannes Eckert und Pater Korbinian Linsenmann hatten nach Meinung des Gerichts im Zusammenhang mit dem Insolvenzverfahren der Wirtshauskette "Kloster Andechs Gastronomie AG" ihre Pflichten verletzt. Der Abt war Aufsichtsratschef, der Pater Vorstandsmitglied.

Wäre "rechtzeitig eine Aufsichtsratssitzung" einberufen worden, so das Gericht, hätte eine Insolvenz vermieden werden können. Die Patres legen gegen das Urteil Berufung ein. Viel zu holen ist bei ihnen nicht: Als Benediktiner sind sie zur Armut verpflichtet.

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Thomas Haffa; ddp

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240 Millionen Euro fordert der Medienkonzern EM Sport Media (früher EM.TV) von seinem einstigen Vorstandschef Thomas Haffa. Die heutige Unternehmensleitung wirft ihm vor, während seiner aktiven Zeit bei EM.TV schwere Fehler gemacht zu haben. Auch Haffas Bruder Florian, der früher für die Finanzen zuständig war, wird verklagt.

Die beiden sollen mehrfach ohne ausreichende Informationen viel zu teure und riskante Verträge abgeschlossen haben, die den Konzern später nur knapp an der Pleite vorbeischlittern ließen. Eine erste Klage über zehn Millionen Euro hat das Landgericht München im Dezember abgewiesen. Die anderen Verfahren sind nach wie vor offen.

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Helmut Woelki

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Im Juli 2007 werden Helmut Woelki, Ex-Geschäftsführer der Lufthansa-Tochter LSG Sky Chefs, und einige seiner früheren Kollegen beim Catering-Unternehmen von der Lufthansa auf 250 Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Parallel versucht Lufthansa, zwei Versicherungskonsortien zur Zahlung zu bewegen.

Nach Ansicht der Lufthansa hat Woelki bei der Expansion in Skandinavien verlustbringende Verträge mit SAS geschlossen und das Unternehmen auf Jahre zu schlechten Konditionen gebunden. Die Versicherer unter Führung der Bermuda-Gesellschaft ACE und Gerling in Köln bezweifeln, dass es sich um eine versicherte Pflichtverletzung handelt.

Foto: privat o.H.

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