Immobilienkrise:So sehen die spanischen Geisterstädte heute aus

Als 2008 die Immobilienblase platzte, ließen Investoren Zehntausende Neubauten einfach verwaisen. Einige stehen heute noch so da wie vor zehn Jahren.

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(Foto: Markel Redondo)

Als Anfang 2008 die spanische Immobilienblase platze, geriet die gesamte Wirtschaft des Landes ins Wanken. Auch heute ist das noch an vielen Orten des Landes sichtbar, nämlich genau dort, wo die auf Pump finanzierten Immobilienprojekte in den Jahren zuvor aus dem Boden gestampft worden waren. Investoren und Eigentümer ließen die Gebäude infolge des Zusammenbruchs des Marktes einfach verwaisen, teils weil sich keine Interessenten mehr für die Häuser finden ließen, teils weil kein Geld mehr für die Fertigstellung vorhanden war. Der Fotograf Markel Redondo hat für sein Projekt "Sand Castles" das Ausmaß der Verwaisung mithilfe von Drohnen dokumentiert. Ihm wurde dafür der "DJI Drone Photography Award" verliehen. "Die Orte sind komplett verlassen und schwer zu erreichen", sagt er. "Die meisten Menschen werden sie nie zu sehen bekommen." Einer dieser Orte ist die Siedlung "Ciudad Jardin Soto Real" in Buniel in der Provinz Burgos: Hier wohnt mit Sicherheit niemand.

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(Foto: Markel Redondo)

Als die Blase platzte, kamen etwa 1,5 Millionen neu entstandene Wohnungen und Häuser in verschiedenen Stadien, vom Rohbau bis zur schlüsselfertigen Vollendung, auf dem Markt. Insgesamt standen in Europa zwischenzeitlich mehr als elf Millionen Häuser leer, wie der britische Guardian errechnete, allein 3,4 Millionen davon in Spanien. Mindestens eine halbe Million weitere Gebäude wurden nur teilweise fertiggestellt, so wie dieses Hausdach - und verweilen noch immer in diesem Stadium.

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(Foto: Markel Redondo)

Besonders eindrücklich zeigt sich, wie überraschend das Platzen der Immobilienblase für viele Hausbauer kam, wenn man die Infrastruktur der heutigen Geisterstädte betrachtet. Ganze Siedlungen wurden Anfang des Jahrtausends mitten ins Nirgendwo gepflanzt, eigens für sie Straßen gebaut, Seitenstreifen begrünt ...

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(Foto: Markel Redondo)

... und Kabel für Beleuchtungsanlagen und Laternen verlegt. Als die Finanzierung für all das schließlich wegbrach, ließen die meisten Firmen und ihre Arbeiter alles so stehen und liegen, wie es gerade war - und das ist auch heute noch der Status quo vieler dieser Städte: Sie sehen einerseits nahezu fertig aus, und doch zeigt sich beim genaueren Hinsehen, dass sie keinesfalls bewohnbar sind.

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(Foto: Markel Redondo)

Als die Immobilienpreise infolge der Krise um rund ein Drittel fielen, gab es in Urlaubsgebieten an der Mittelmeerküste eine regelrechte Schnäppchenjagd auf spanische Immobilien. Mittlerweile haben auf den spanischen Inseln und an der Costa del Sol die Preise für Häuser und Ferienwohnungen wieder in etwa das Niveau aus den Boomjahren vor der Krise erreicht. In unattraktiveren Regionen wie hier im Bild sind die Immobilienkomplexe hingegen noch immer verlassen, und scheinen dies auch zu bleiben. Ein Hauptproblem ...

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(Foto: Markel Redondo)

... ist auch die schlechte Verkehrsanbindung vieler Immobilien: Zwar wurden vielerorts Wasser- und Stromanschlüsse eigenes für die Komplexe eingerichtet und verlegt - fehlende Autobahnen und die unattraktive Lage mitten auf dem Brachland machen die Immobilien aber quasi unverkäuflich - und die Zeit wird es nicht gerade besser machen.

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