Süddeutsche Zeitung

Immobilien:Wohnraum wird teurer

Die Nachfrage ist weiter hoch - vor allem in den Metropolen - und die Zinsen niedrig: Die Kaufpreise für Immobilien steigen so stark wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr.

Von dpa, Wiesbaden

Der Erwerb der eigenen vier Wände in Deutschland wird immer teurer. Ein Ende des Preisanstiegs ist angesichts anhaltend hoher Nachfrage vorerst nicht in Sicht. Vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge mussten Käufer von Eigentumswohnungen und Häusern im zweiten Quartal bundesweit im Schnitt 10,9 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Es war der stärkste Anstieg seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Im ersten Vierteljahr 2021 hatten sich die Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser und Wohnungen nach den jüngsten Berechnungen der Statistiker durchschnittlich noch um 8,9 Prozent erhöht.

"Die Kombination aus niedrigen Zinsen, ungebrochen hoher Nachfrage und vor allem in den Ballungsräumen geringem Angebot lässt die Preise weiter steigen", hatte eine im Mai veröffentlichte Studie der Sparda-Banken festgestellt. Zugleich seien die Baukosten auch wegen hoher Anforderungen an Sicherheit und Energieeffizienz gestiegen.

An der Spitze liegen dem Statistischen Bundesamt zufolge weiter Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf. Ein- und Zweifamilienhäuser kosteten dort im Durchschnitt 14,7 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2020. Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen um 12,9 Prozent. Auch auf dem Land geht es inzwischen nach oben, allerdings meist von einem geringeren Niveau aus. Immobilienkäufer in dünn besiedelten ländlichen Kreisen mussten für Häuser im Schnitt 11,8 Prozent mehr als im Vorjahresquartal zahlen, Wohnungen verteuerten sich um 9,2 Prozent. Ähnlich war die Entwicklung in kreisfreien Großstädten abseits der Metropolen.

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Quelle:
SZ vom 25.09.2021
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