Immobilien:Tipps für Erdbeeren auf dem Balkon und im Beet

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Münster (dpa/tmn) - Wer einen Balkon oder Garten hat, kann Erdbeeren selber anbauen - und dann reife, aromatische Früchte wie früher pflücken, kurz waschen und sich direkt in den Mund stecken.

Doch bei den Erdbeeren hat in vielerlei Hinsicht ein starker Wandel stattgefunden. "Die Erdbeersaison hat sich verschoben", sagt der Gartenbau-Ingenieur Raimund Schnecking aus Münster. Für Beet- und Balkonpflanzen fällt die Saison mittlerweile in den April und Mai.

Ursprünglich war die Pflanzzeit für Erdbeeren gut drei Monate später. Dabei pflanzte man nicht für die laufende Saison, sondern für das folgende Jahr. Doch: "Der Kunde möchte möglichst sofort bis zum Saisonende immer frische Früchte ernten", erklärt Schnecking.

Bei der Pflanzenwahl gibt es große Unterschiede: Immertragende Sorten blühen und fruchten unabhängig von der Tageslänge, erklärt Schatz. Während Beet-Erdbeeren im Kurztag des Vorjahres - also ab Ende August - ihre Blüten anlegen. "Die Blüten treiben allerdings erst im nächsten Jahr", erläutert der Erdbeerzüchter - und zwar über einen überschaubaren Zeitraum.

Die Wahl zwischen schönen Blüten oder guten Erträgen

Beet-Erdbeeren liefern gute Erträge mit leckeren Früchten. Während Erdbeerpflanzen für den Balkon oft prächtige Blüten haben - angepasst an die höheren Ansprüchen vieler Balkonbesitzer an die Schönheit.

"Großblumige Sorten wie 'Toskana' oder 'Elan' sind sehr beliebt", sagt Schnecking. Auch die sogenannten Rosen-Erdbeeren haben besonders große Blüten. "Die gefüllt blühende Rosen-Erdbeere 'Summer Breeze Snow' trägt klassisch weiße Blütenschalen, während 'Summer Breeze Rose' und 'Summer Breeze Cherry' rosarote, gefüllte Blüten haben", beschreibt er die neuen Trendsorten.

Neben schönen Blüten, sei natürlich auch der Geschmack wichtig. Wer ständig ein paar Beeren naschen will, sollte am besten gleich mehrere Pflanzen besorgen. "So können sich die einzelnen Pflanzen zwischendurch regenerieren", erklärt Schnecking.

Eine Erdbeerpflanze liefert etwa 400 bis 500 Gramm Früchte. Bei den Beetsorten reift diese Menge etwa über zwei Wochen, während sich bei immertragenden Sorten für den Balkon die Ernte vom Juli bis zum Frost erstreckt. "Wer sich mit Marmelade selbst versorgen will, der pflanzt Beet-Erdbeeren", rät Lothar Schatz, Gartenbau-Ingenieur und Erdbeerzüchter aus Stuttgart. Zusätzlich empfiehlt er Balkon-Sorten zu pflanzen, damit es oft frische Früchte zum Naschen gibt.

Die Pflanzen richtig düngen und pflegen

Erdbeeren zählen zu den Starkzehrern. Sie brauchen eine gute Nährstoffversorgung. "Ein lockerer, humoser Boden ist ideal", sagt Schatz. Sein Tipp: schwere Böden mit Sand vermischen, um deren Belüftung zu verbessern. Für eine laufende Nährstoffversorgung empfiehlt er für Blühpflanzen einen Flüssigdünger.

"Für Beet-Erdbeeren verwendet man einen biologischen Beerendünger", sagt Schatz. Am besten düngt man direkt nach der Pflanzung und ein zweites Mal nach der Ernte. Von üppigen Kompostgaben rät Schatz ab: "Erdbeeren sind sehr Salz empfindlich, das man mit dem Kompost stark anreichert."

Für eine gute Erdbeerernte ist zudem die Wasserversorgung wichtig. "Alle Erdbeeren brauchen eine gleichmäßig feuchte Erde", erklärt Schatz. Das gilt insbesondere für immertragende Sorten. Bei der Standortsuche empfiehlt er einem Platz in der vollen Sonne. Die Früchte enthalten dann mehr Zucker und schmecken besser. Und sie trocknen schneller ab und schimmeln nicht so schnell.

© dpa-infocom, dpa:210407-99-115798/3

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