Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland sind zu Beginn des Jahres weiter gefallen. Wohnimmobilien waren in der Zeit von Januar bis März im bundesweiten Schnitt 5,7 Prozent billiger als im gleichen Zeitraum 2023, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Vergleich zum Jahresende 2023 verbilligten sich Wohnimmobilien im ersten Quartal durchschnittlich um 1,1 Prozent. Damit setzt sich der Preisverfall fort, wenn auch langsamer als im vergangenen Jahr, in dem ein Rekordminus von 8,4 Prozent gemeldet wurde.
Die Preise sanken sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Regionen. Die größten Rückgänge wurden in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf beobachtet – mit minus 9,5 Prozent für Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahresquartal. Eigentumswohnungen verbilligten sich dort durchschnittlich um 4,6 Prozent. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen zahlten Käuferinnen und Käufer durchschnittlich 6,7 Prozent weniger für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie 2,4 Prozent weniger für Eigentumswohnungen als im ersten Quartal 2023.
Bauen und Wohnen:Immobilienpreise in München geben deutlich nach
Eigentumswohnungen sind in den vergangenen zwei Jahren 13 Prozent billiger geworden, das zeigen die offiziellen Zahlen. Für einen Stadtteil aber gilt das nicht, dort ist der Quadratmeter Boden so viel wert wie sonst nirgendwo in Deutschland – 170 000 Euro.
Seit Mitte 2022, dem Höhepunkt des jahrelangen Booms, geht es am Immobilienmarkt abwärts. Grund sind vor allem die kräftig gestiegenen Zinsen, die die Kredite verteuert haben. Viele Menschen können sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, und für Großanleger rechnen sich Investments nicht mehr. Experten erwarten, dass der Rückgang der Immobilienpreise bald zu einem Ende kommen dürfte, nicht aber, dass sie dann wieder stark steigen.
Zugleich bleibt die Nachfrage nach Wohnraum gerade in Städten hoch, während der Neubau wegen des Zinsanstiegs und gestiegener Baukosten in der Flaute steckt. So lag die Zahl der Baugenehmigungen für den Neu- und Umbau von Wohnungen auch im April deutlich unter dem Niveau des Vorjahresmonats – nämlich um rund 17 Prozent weniger. Verbände der Bau- und Immobilienbranche fordern angesichts des Wohnungsmangels gerade in Ballungsräumen mehr staatliche Förderung.