Immobilien:Mit Gartenschlauch und Glücksbringern: Blattläuse entfernen

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Berlin (dpa/tmn) - Der Marienkäfer frisst gerne Blattläuse. Daher ist er bei einem Blattläuse-Befall sehr hilfreich. Doch eins nach dem anderen: Woher wissen Hobbygärtner überhaupt, dass es Blattläuse sind? Und was können sie noch tun? Die wichtigsten Fragen dazu:

Wie erkennt man einen Blattläuse-Befall?

Blattläuse sind etwa drei Millimeter groß und schwarz oder grün gefärbt. So sind sie gut auf der Pflanze, auf Stiel und Blättern sowie den Knospen zu sehen. "Bei starkem Befall sitzen sie dicht an dicht", erklärt Corinna Hölzel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Ist der Befall ein Problem - und wie geht man dagegen vor?

Im Hobbygarten ist das eher ein ästhetisches Problem, weil es dem Gärtner oder der Gärtnerin bei der Betrachtung der Läuse meist schlechter geht als der Pflanze, die befallen ist, so die Expertin.

Wer die Blattläuse schnell und ökologisch entfernen will, kann sie mit kaltem Wasser und einem harten Strahl aus dem Gartenschlauch wegspülen.

Außerdem empfiehlt Hölzel, die Förderung von Fressfeinden: "Nützlinge wie Marienkäfer und Schlupfwespen haben Blattläuse zum Fressen gern. Marienkäfer fressen rund 100 Läuse pro Tag, ihre Larven sogar 500."

Wie kann man Marienkäfer & Co anlocken?

Nützlinge lockt man am besten in den Garten, wenn dort vielfältige Lebensräume zur Verfügung stehen. "Dabei hilft es, nicht in jeder Ecke immer alles ganz korrekt aufzuräumen", erläutert Hölzel und nennt Beispiele: Laubhaufen, Totholzstapel, Bewuchs unter Hecken, offene Erdflächen, Steinhaufen, selteneres Mähen oder wilde Ecken ohne menschlichen Eingriff bieten vielen Nützlingen Nistplätze, Nahrung, Versteck und Überwinterungsquartiere.

Je mehr Nützlinge im Garten leben, desto schwerer haben es die Blattläuse, sich auszubreiten. "Vielfältige Strukturen zu schaffen, hilft gegen Blattläuse, aber auch gegen viele andere Schadinsekten". Gärtnerinnen und Gärtner können so Artenvielfalt schützen und fördern und gegen das Insektensterben vorgehen. Der eigene Garten wird reicher und interessanter, je mehr Natur sich wieder einstellt - ein wunderbarer Raum zum Entdecken für Jung und Alt.

Wie kann man einem Befall vorbeugen?

Gesunde Pflanzen am richtigen Standort sind widerstandsfähiger. Sie werden seltener von Schadinsekten oder Krankheiten befallen als geschwächte Gewächse. "Das heißt, schon beim Kauf und Einpflanzen oder Einsäen gut Acht zu geben. Heimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten in Bio-Qualität sollten die Wahl sein, empfiehlt Hölzel.

Auch die Standortwahl und der Boden sind entscheidend. Wichtige Fragen dazu sind: Mag es die Pflanze eher sandig oder bevorzugt sie schweren Lehmboden? Braucht sie Sonne oder ist sie auch schon im Halbschatten zufrieden? Wenn man all diese Infos eingeholt hat, sollte man Pflanzen zusätzlich mit natürlichen Pflanzenjauchen stärken. "Jauchen oder Brühen können aus Brennesseln, Beinwell oder Schachtelhalm selbst zubereitet werden oder gekauft werden".

© dpa-infocom, dpa:210719-99-440894/2

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