Immobilienpreise:Mein Nachbar, der Pate

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Geldwäsche lässt Immobilienpreise steigen – überall in Deutschland. Hier ein Blick über die Innenstadt von München. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Kriminelle investieren schmutziges Geld in Immobilien – mit Folgen für den gesamten Markt. Geldwäsche treibt die Preise in die Höhe, zeigt eine Studie. Aber warum ist es so schwer, dagegen vorzugehen?

Von Stephan Radomsky, Meike Schreiber und Markus Zydra, Frankfurt, München

Teure Uhren, Autos oder sogar Immobilien: Wenn Kriminelle unrechtmäßig erworbenes Geld waschen, indem sie teure Dinge kaufen, bleibt das Verbrechen meist unsichtbar – ebenso wie seine Opfer. Geldwäsche ist ein verborgenes Delikt, und ebenso unsichtbar ist der Schaden, den sie anrichtet. Schätzungen zufolge werden in Deutschland jährlich mehr als 50, möglicherweise sogar mehr als 100 Milliarden Euro gewaschen. Das sind allerdings nur grobe Annahmen. Denn: Wie lässt sich überhaupt erfassen, in welchem Ausmaß Geldwäsche Demokratie und Rechtsstaat unterhöhlt? Wie misst man den Schaden, der entsteht, wenn Kleptokraten ihre gestohlenen Vermögen in Demokratien in Sicherheit bringen – Geld, das sie oft genug der eigenen Bevölkerung entrissen haben? Wie misst man den Schaden, wenn die italienische Mafia ihre Drogengelder in deutsche Immobilien investiert?

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