Immobilien - Frankfurt am Main:Studie: Mieten in günstigen Stadtteilen steigen rasant

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mieter in Frankfurt müssen gerade in einigen vergleichsweise günstigen Stadtteilen rasante Steigerungen verkraften. Zwar sei die Kluft bei den Mieten zwischen teuren und billigeren Vierteln groß, doch die Preise in vielen günstigen Stadtteilen ziehen schnell an, zeigt eine am Mittwoch vorgestellte Studie des Immobilienberaters ImmoConcept.

Demnach sind die Mieten in Frankfurt binnen zehn Jahren im Schnitt um fast 45 Prozent gestiegen. In eher günstigen Stadtteilen wie Fechenheim, Harheim, Sindlingen und Frankfurter Berg wurden in den vergangenen zwölf Monaten im Mittel 11 Euro je Quadratmeter im Bestand fällig und 14 Euro bei Neubauten, heißt es in dem Papier. In teuren Viertel wie dem Westend oder der Altstadt mussten Mieter indes mit 17 Euro im Bestand und mehr als 20 Euro bei Neubauten rechnen.

Doch die Mieten seien in manchen weniger angesagten Viertel schneller gestiegen als in schon teuren Quartieren, so die Autoren. So schossen die Bestandsmieten im Stadtteil Riederwald in zehn Jahren um 85 Prozent hoch - auch wegen der Nähe zur Europäischen Zentralbank.

Stark nach oben ging es auch im Gutleut (58 Prozent), Gallus (55) und Frankfurter Berg (53). "Im Gutleut ist mit dem neuen Europaviertel eine Gentrifizierung zu beobachten", berichtete ImmoConcept. In der teils aufgewerteten Altstadt kletterten die Mieten in den Zeitraum um 60 Prozent und im Westend-Nord um 46 Prozent. Im Westend-Süd (37) und Sachsenhausen-Süd (40) wuchsen die Mieten weniger als im Schnitt.

"Der Preisanstieg hat zwar seit 2015 marginal an Geschwindigkeit verloren, ein Ende der Entwicklung ist aber nicht in Sicht", sagte Bernd Lorenz, Geschäftsführer von ImmoConcept, in Frankfurt. Nicht nur die Mieten kletterten deutlich, auch die Kaufpreise hätten sich binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt (plus 130 Prozent).

Frankfurt strahle zunehmend auch auf Nachbarstädte wie Offenbach ab. Dort seien die Mieten in dem Zeitraum um 48 Prozent gestiegen und die Preise um 118 Prozent. Immer mehr Menschen ziehe es an den Stadtrand oder weiter. "Die Karawane zieht weiter ins Umland", sagte Lorenz.

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