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Immobilien:Die Kalanchoë bringt Farbe in den Winter

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Berlin (dpa/tmn) - Was wir wollen, ist nicht immer so einfach zu finden. Eine Zimmerpflanze, die schön blüht, gesund gedeiht und dabei kaum Pflege braucht, gehört dazu.

Aber nur wenige Zimmerpflanzen vereinen all das. Das Flammende Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana) gehört dazu. Man kann auch mal vergessen, sie zu gießen.

Das Flammende Käthchen ist "ideal für Menschen, die mit ihren Pflanzen Freude, aber wenig Aufwand und schon gar keine Enttäuschung haben wollen". Das sagt Zimmerpflanzen-Produzent Martijn Vreugdenhil aus dem niederländischen De Lier. Mit ihren wasserspeichernden dicken Blättern und dem fleischigen Stängel ist die Blühpflanze unabhängig vom regelmäßigen Gießen.

Daher reicht der Kalanchoë im Winter nur alle 14 Tage ein kleiner Wasserguß, im Sommer wöchentlich, so "Always Kalanchoë", eine Initiative der Kalanchoë-Züchter und -Produzenten. Im Zweifel genüge es auch, einfach erst dann wieder zur Gießkanne zu greifen, wenn die Erde im Topf gut abgetrocknet ist.

Nährstoffgaben braucht das Käthchen auch nur alle zwei bis drei Wochen, die Experten raten zu etwas Dünger für Sukkulenten im Gießwasser. Außerdem wichtig: Ein heller Standort.

Blüte mitten im Winter

Aber die Kalanchoë ist eigentlich wegen ihrer wochenlangen Blüte im Winter beliebt - also dann, wenn viele andere Zimmerpflanzen ruhen. "Das Flammende Käthchen ist eine Kurztagspflanze", sagt Sven Bernhard, Gärtnermeister und Biologe des Botanischen Gartens Berlin. Die Pflanze setzt also erst Knospen an, wenn sie weniger als zwölf Stunden Licht pro Tag abbekommt.

"Steht die Pflanze dann in einem warmen, beheizten Zimmer mit einer Temperatur von mehr als 23 Grad, blüht sie spätestens nach drei Monaten", so Bernhard, der sich seit vielen Jahren mit der Pflanze beschäftigt und sie sammelt. Je kühler die Pflanze es hat, desto länger dauert die Entwicklung der Blütenstände.

Ab in den Schrank

Wer ein ausgeblühtes Käthchen wieder an den kurzen Wintertagen im Folgejahr zum Blühen bringen möchte, muss allerdings oft nachhelfen, denn künstliche Lichtquellen wie Raum- oder Straßenbeleuchtung hemmen die Blütenentwicklung. Daher rät Sven Bernhard, die Pflanze über Nacht in einen Schrank zu stellen oder für 15 Stunden einen Karton über sie zu stülpen. Zuvor schneidet man die alten Blütenstände ab und lässt die Pflanze ein paar Wochen wachsen.

Die Wildformen dieser Sukkulenten blühen rot. Die Züchtungen erzeugen Blüten in vielen Nuancen von Weiß, Gelb, Orange, Rosa, Lila und eben auch dem typischen flammenden Rot. An einem hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung erhalten sie sich für rund sechs bis acht Wochen, so die Kalanchoë-Züchter und -Produzenten. Sie empfehlen, verwelkte Blüten nicht zu entfernen. Man würde sonst Beschädigungen der weiteren Knospen riskieren.

Im Frühling nach draußen bringen

Das Flammende Käthchen ist übrigens nicht nur eine Zimmerpflanze hierzulande. Sie eignet sich auch für Gefäße im Garten, auf dem Balkon und der Terrasse. Draußen erblüht die Pflanze meist sogar reichhaltiger als im Zimmer, sagt Martijn Vreugdenhil.

Bis zum ersten Frost kann die Pflanze dort bleiben und danach im Haus stehen, bis wiederum der letzte Nachtfrost im Frühjahr vorbei ist. Wenn die Außentemperatur dann dauerhaft über zehn Grad liegt, kann sie zurück ins Freie.

Immer öfter kann man das Flammende Käthchen auch im Blumenladen zwischen den Schnittblumen finden. Wegen ihrer Bonbonfarben sind sie bei Floristen neuerdings beliebt. Als Schnittblumen hielten sich die Blüten laut Vreugdenhil auch bis zu vier Wochen. Er rät, das Wasser in der Vase regelmäßig zu erneuern, damit die Blumen frisch bleiben. Schöne Begleiter in der Vase sind Gräser, da sie ebenso lange frisch bleiben.

© dpa-infocom, dpa:211124-99-128240/3

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