Immobilien - Berlin:Deutsche Wohnen: Keiner soll Wohnung verlieren

Berlin
Das Logo der Deutsche Wohnen ist auf einer Fahne zu sehen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa/bb) - Berlins größter Vermieter, die Deutsche Wohnen, will besonders schwer betroffenen Mietern bei Nachforderungen wegen des Mietendeckel-Urteils entgegenkommen. Der Mietendeckel war kürzlich vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt worden.

"Viele Mieter sind dadurch unter Druck geraten", sagte Vorstandschef Michael Zahn am Mittwoch. Für manche seien die Nachzahlungen eine Herausforderung. Hier biete das Unternehmen Ratenzahlungen und Zahlungsaufschübe an. "Kein Mieter der Deutschen Wohnen wird als Resultat dieser Gerichtsentscheidung seine Wohnung verlieren", sagte Zahn.

Rund 60 000 Mieter seien betroffen. 80 Prozent von ihnen müssten weniger als 500 Euro nachzahlen, durchschnittlich seien es 430 Euro. Das Bundesverfassungsgericht hatte Mitte April das 2020 in zwei Stufen in Kraft getretene Landesgesetz zum Mietendeckel für nichtig erklärt. Das Land hatte die Mieten eingefroren, seit November waren betroffene Vermieter gesetzlich verpflichtet, sie abzusenken.

Vermieter können die Mieten nun wieder auf das ursprüngliche Niveau erhöhen. Anders als die Deutsche Wohnen verlangt Deutschlands größter Vermieter, die Vonovia, keine Nachzahlungen von ihren Mietern. Um der aktuellen Situation mit Blick auf die Corona-Pandemie und dem Urteil zum Mietendeckel Rechnung zu tragen, habe die Deutsche Wohnen sich allerdings entschieden, im laufenden Jahr keine Mieterhöhungen umzusetzen, sagte Vorstand Lars Urbansky.

Dem Konzern gehören in Deutschland rund 154 600 Wohnungen. Rund drei Viertel davon stehen in Berlin. Wie in vielen Ballungsräumen sind die Mieten dort in den vergangenen Jahren besonders stark gestiegen.

Wie auch Vonovia konnte die Deutschen Wohnen von Januar bis März durch höhere Mieten mehr Gewinn verbuchen. Die Vertragsmieten legten im ersten Quartal im Jahresvergleich um 3,5 Prozent auf 218 Millionen Euro zu, wie das Dax-Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Vertragsmiete im Gesamtportfolio stieg um 2,9 Prozent auf durchschnittlich 7,12 Euro pro Quadratmeter.

© dpa-infocom, dpa:210512-99-565270/4

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