Immobilien:Auch 2018 weniger Baugenehmigungen

Die niedrigeren Zahlen sind vor allem auf einen deutlichen Rückgang beim Neubau von Wohnungen in Wohnheimen zurückzuführen.

Die Zahl der Baugenehmigungen für neue Wohnungen ist im ersten Halbjahr 2018 weiter gesunken. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beliefen sie sich vom Januar bis Juni 2018 auf 168 500 - das sind 0,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Bereits 2017 waren die erteilten Zusagen um mehr als sieben Prozent gefallen, nachdem sie von 2008 bis 2016 kontinuierlich gestiegen waren. Die schlechteren Zahlen sind vor allem auf einen deutlichen Rückgang beim Neubau von Wohnungen in Wohnheimen zurückzuführen (minus 35,9 Prozent). Dazu zählen auch Unterkünfte für Flüchtlinge, deren Zahl sich zuletzt deutlich verringert hat. Berücksichtigt man die Wohnheime nicht, stieg die Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr um 1,8 Prozent.

Vor allem die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern erhöhte sich. Hier gab es in den ersten sechs Monaten ein Plus von 4,9 Prozent. Die Zahl der Genehmigungen für Einfamilienhäuser sank allerdings um 1,6 Prozent, für Zweifamilienhäuser um 2,9 Prozent. Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) fordert nun, kommunale Planungs- und Genehmigungsbehörden zu entlasten und das Bauen per Gesetz zu beschleunigen. "Langwierige Genehmigungsprozesse, teure Auflagen und hohe Steuern erschweren die Situation", kritisiert der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft. Auch sind Baufirmen oft ausgelastet und suchen Fachkräfte. Um die große Nachfrage nach Immobilien zu decken, müssten pro Jahr 350 000 bis 400 000 Wohnungen in Deutschland entstehen, hier sind sich Politik und Bauwirtschaft einig. 2017 wurden jedoch knapp 285 000 Wohnungen gebaut.

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