Immobilien-Anleihen:US-Finanzministerium verdient Milliarden mit Krisen-Papieren

Zur Stützung des Häusermarktes kaufte die US-Regierung während der Finanzkrise 2008/2009 massenhaft Immobilien-Anleihen. Nach und nach wurden die Papiere wieder verkauft - und das Geschäft hat sich gelohnt. Das Finanzministerium konnte mit den Papieren einen Milliarden-Gewinn einstreichen.

Während der Finanzkrise 2008/2009 hat die US-Regierung die großen Immobilienfianzierer Fannie Mae und Freddie Mac mit Milliardensummen unterstützt. Viele Privathaushalte hatten sich mit ihren Hypotheken vollkommen überschuldet, der US-Häusermarkt stand kurz vor dem Zusammenbruch und drohte die gesamte Wirtschaft nach unten zu reißen.

Klotzen, nicht kleckern - das war damals das Motto der US-Regierung: Milliardenschwere Rettungsprogramme wurden aufgelegt, Fannie Mae und Freddie Mac sogar verstaatlicht. Außerdem kaufte das Finanzministerium massiv Immobilienanleihen auf, um den Häusermarkt zu stabilisieren. 225 Milliarden Dollarwurden dabei über einen Zeitraum von 16 Monaten investiert.

Doch nach und nach wollte das Finanzministerium in Washington die Unterstützung zurückfahren und die Anleihen verkaufen. Von März vergangenen Jahres wurden die Papiere in mehreren Tranchen wieder auf den Markt gebracht. Erfreulich für das Finanzministerium: Die Regierung hat dabei einen beträchtlichen Profit eingestrichen: 250 Milliarden Dollar betrugen die Einnahmen, also 25 Milliarden mehr als die Regierung investiert hatte. Das berichten das Wall Street Journal und der Wirtschaftssender Bloomberg übereinstimmend.

"Der erfolgreiche Verkauf dieser Papiere markiert einen weiteren Meilenstein in den Bemühungen der Regierung, die während der Finanzkrise aufgelegten Notprogramme zurückzufahren", sagte ein Vertreter des US-Finanzministeriums. Experten argumentieren, der Verkauf zeige, dass die Märkte auch das Auslaufen eines staatlichen Rettungsprogramms mittlerweile gut verkraften könnten. Analysten hatten sich in den vergangenen Monaten stets besorgt über einen möglichen Rückzug des Staates und dessen Auswirkungen auf die Aktienmärkte geäußert.

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