Immobilien:Engel & Völkers verkauft

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Filiale von Engel & Völkers in Halle an der Saale: Das Unternehmen ist mit 11 000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv.

(Foto: Schöning/Imago)

Die britische Private-Equity-Firma Permira übernimmt die Kontrolle beim deutschen Vermittler von Luxusimmobilien.

Von Markus Zydra, Frankfurt

Die britische Beteiligungsgesellschaft Permira übernimmt die Mehrheit am Hamburger Immobilienmakler Engel & Völkers. Bei dem Deal behalten die Familie Völkers und ein Teil der Geschäftsleitung knapp 40 Prozent der Anteile, erklärten die Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung am Montag. Er wolle mit Permira seine "Vision für die Digitalisierung der Marke umsetzen", sagte Christian Völkers. Der Firmengründer wird Vorsitzender des Beirats. Das Geschäft soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. In Finanzkreisen hieß es, die Unternehmensbewertung liege bei knapp 700 Millionen Euro, der Mehrheitsanteil für Permira wäre dann gut 400 Millionen Euro wert.

Die Maklerfirma wurde 1977 von Dirk Engel gegründet. Völkers, damals ein enger Freund von Engel, stieg kurz darauf mit ein ins damals noch überschaubare Geschäft. Nach dem Suizid Engels' 1986 benannte Völkers das Unternehmen in Engel & Völkers um und begann massiv zu expandieren, auch mit Hilfe eines Franchisemodells. Heute gibt es in über 30 Ländern mehr als 800 Standorte unter dem Namen Engel & Völkers mit etwa 11 000 Mitarbeitern. "Vermögende Kunden sind unser Spezialgebiet", sagt Völkers. Dieses Jahr werde ein Umsatz mit Courtagen von über einer Milliarde Euro erwartet, erklärte Vorstandschef Sven Odia.

Pressematerial 
ENGEL & VÖLKERS


Zu sehen: Christian Völkers

Vorstandschef Christian Völkers: Sein Unternehmen ist mit 11 000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv.

(Foto: Christian Schoppe/Engel & Völkers)

Permira verwaltet für seine Anleger in 17 Fonds rund 44 Milliarden Euro. Die Private-Equity-Gesellschaft übernimmt Firmen mehrheitlich und ändert dort die Geschäftsstrategie, um die Beteiligungen später im besten Fall mit Gewinn wieder verkaufen zu können. Engel & Vökers möchte mit Hilfe von Permira das Geschäft digitalisieren und das Wachstum über die Plattform ankurbeln. Bei der Expansion stehen für die Maklerfirma Auslandsmärkte wie Großbritannien im Fokus. Bislang war man vor allem in klassischen Urlaubsregionen wie Spanien vertreten.

Der internationale Immobilienmarkt boomt trotz Corona-Pandemie weiter. Die Preise steigen, vor allem in Großstädten und exklusiven Urlaubsorten. Die niedrigen Zinsen erleichtern die Finanzierung. Doch viele Millionäre und Milliardäre brauchen keinen Kredit, sie haben das Geld für die teure Immobilie griffbereit auf ihrem Konto. Aufgrund der starken Marke habe Engel & Völkers "Zugang zu hochwertigen und exklusiven Verkaufsmandaten und konnte so eine führende Marktposition etablieren", teilte Permira mit. Im Zuge der Digitalisierung solle nun unter anderem das Angebot für Immobilienberater verbessert und die Technologisierung interner Prozesse im Marketing, bei der Mandats-Akquise und der Rekrutierung von Immobilienberatern vorangetrieben werden.

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