Ferien:Wenn im Urlaub der Chef nervt

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Über die Hälfte der Befragten erklärte, dass Vorgesetzte eine Erreichbarkeit auch während der Freizeit erwarteten. (Foto: Vitta Gallery/imago images / Westend61)

Viele Menschen sind während der Sommerferien über Kurznachrichten, Mails oder Anrufe erreichbar. Das zeigt eine Umfrage.

Zwei Drittel der Berufstätigen, die in diesem Sommer in den Urlaub fahren, bleiben währenddessen erreichbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die der Digitalverband Bitkom in Berlin vorstellte.

Dabei sind vor allem Ältere im Urlaub dienstlich aktiv, hieß es weiter: Fast drei Viertel (73 Prozent) in der Altersgruppe zwischen 50 und 64 Jahren sind nach eigenen Worten beruflich erreichbar, unter den 16- bis 29-Jährigen ist es die Hälfte (51 Prozent). Ein knappes Drittel (31 Prozent) der befragten Berufstätigen gab dagegen an, im kommenden Urlaub nicht auf dienstliche Anfragen reagieren zu wollen.

Auszeiten vom Job sollten „wirklich zur Erholung“ genutzt werden, mahnte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Gerade in Zeiten von Homeoffice und mobilem Arbeiten verschwimmen für viele die Grenzen zwischen Privatem und Beruflichem.“ Urlaubszeiten sollten nur in dringenden Notfällen gestört werden, sagte der Experte weiter. „Arbeitgeber sind in der Verantwortung, Vertretungslösungen rechtzeitig zu organisieren sowie klare unternehmensinterne Regelungen für die Erreichbarkeit während Abwesenheiten abzustimmen.“

Über die Hälfte (59 Prozent) erklärte, dass Vorgesetzte eine Erreichbarkeit auch während der Freizeit erwarteten. 51 Prozent nannten eine entsprechende Erwartung von Kolleginnen und Kollegen, 46 Prozent von Kundinnen und Kunden, 25 Prozent von Geschäftspartnerinnen und -partnern, 13 Prozent von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Nur 15 Prozent sagten, dass sie im Sommerurlaub von sich aus erreichbar sein möchten. In den meisten Fällen (65 Prozent) sind es laut Umfrage Anrufe und Kurznachrichten, die den Urlaub unterbrechen. Mails liest ein knappes Drittel (29 Prozent), knapp ein Viertel (23 Prozent) ist per Videocall erreichbar. An der repräsentativen Befragung waren laut Angaben etwas über 1 000 Personen ab 16 Jahren beteiligt. Darunter sind 357 Berufstätige, die in diesem Jahr in den Sommerurlaub fahren wollen.

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