IG Metall:Wenige Ausnahmen

Der neue Metall-Tarifvertrag sieht vor: Wenn es einer Firma schlecht geht, kann sie ausscheren. Das haben bisher nur zwei Firmen genutzt.

Nur wenige Firmen haben bislang die Ausnahmeregelungen von dem im Mai ausgehandelten Tarifvertrag für die Metall- und Elektrobranche in Anspruch genommen. Die IG Metall habe formal bislang nur zwei Zustimmungen gegeben, teilte der Arbeitgeberverband Südwestmetall mit. In einer "Handvoll" Fälle habe man sich auf andere Vereinbarungen zum Beispiel auf Basis anderer Ausnahmemöglichkeiten geeinigt. Dabei hat Südwestmetall überhaupt nur 40 Anträge und Ankündigung gezählt. Der Arbeitgeberverband zählt 740 Mitglieder.

Im Tarifvertrag, der zwei Entgelterhöhungen von 2,8 Prozent im Juli 2016 und zwei Prozent im April 2017 für die rund 800 000 Beschäftigten der Branche vorsieht, waren Ausnahmen eingebaut. Auf Antrag konnte etwa die pauschale Einmalzahlung von 150 Euro für die Monate April bis Juni 2016 mit Zustimmung der Gewerkschaft verschoben, reduziert oder gestrichen werden.

Etwa 20 Anträge wurden von der IG Metall zurückgewiesen: "Ablehnungsgründe sind zum Beispiel verpasste Fristen, unzureichende Unterlagen oder eine wirtschaftliche Situation, die keine Abweichung erfordert", sagte IG-Metall-Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger. Selbst unter den Betrieben, die wirtschaftlich nicht optimal dastünden, habe nur ein geringer Teil von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. "Das ist auch ein Beleg für die gute wirtschaftliche Situation", so Zitzelsberger.

Im kommenden Jahr haben die Arbeitgeber noch einmal die Möglichkeit, Anträge für Ausnahmeregelungen zu stellen. Dann kann der zweite Gehaltsschritt von zwei Prozent um bis zu drei Monate, teilweise um bis zu sechs Monate nach hinten verschoben werden.

© SZ vom 08.08.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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