Die Zeichen stehen auf Erholung. Bereits zum vierten Mal in Folge ist der Geschäftsklimaindex des Münchner Ifo-Instituts gestiegen. Im Juli hat sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft damit erneut aufgehellt. Der Ifo-Index kletterte von 85,9 Punkten im Vormonat auf 87,3 Punkte.

"Es scheint, dass die Wirtschaft wieder Tritt fasst", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Neben den Zukunftsperspektiven schätzten die rund 7000 befragten Firmen auch ihre derzeitige Lage wieder besser ein.
Vorsichtiger Optimismus
Die Rezession der deutschen Wirtschaft wird nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts im Sommer zu Ende gehen. "Wir werden im dritten Quartal wieder eine positive Wachstumsrate haben", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger am Freitag zur Reuters. Das heiße aber noch nicht, dass Deutschland dann wieder stark wachse. Es werde langsam nach oben gehen. Die Lage sei noch immer ernst. Es gebe weiter große Risiken für die Konjunktur - vor allem durch vermutlich steigende Arbeitslosenzahlen und die restriktive Kreditvergabe der Banken.
Auch bei den Analysten herrscht vorsichtiger Optimismus. "Die gute Nachricht ist: Nicht nur die Erwartungen werden besser eingeschätzt, sondern auch die Lage", sagte Jürgen Michels von der Citigroup. Das sei ein weiteres Signal dafür, dass sich nicht nur die Stimmung bessere, sondern auch die wirtschaftliche Aktivität. "Die Rezession nähert sich dem Ende. Es folgt eine Phase der Stabilisierung, ehe wir 2010 eine moderaten Aufschwung sehen werden", sagte Michels.
Ulrich Wortberg, Analyst der Landesbank Helaba, sagte, die Zahlen aus München hätten die Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung bekräftigt. "Die größte Abschwungdynamik der deutschen Wirtschaft liegt wohl hinter uns."
Der Ifo-Index gilt als wichtigster Frühindikator der deutschen Wirtschaft.