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ifo-Index:Eine eiskalte Dusche

Der Geschäftsklimaindikator des ifo-Instituts ist im Juni überraschend eingebrochen. Deutschlands Unternehmen rechnen also nicht mehr damit, dass sich die wirtschaftliche Lage im laufenden Jahr merklich bessert.

Der Indikator sei von 96,0 Punkten im Vormonat auf 94,6 Punkte gefallen, teilte das ifo-Institut am Freitag in München mit.

Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 96,4 Punkte gerechnet. Dies ist der niedriste Stand seit Spetember 2003. Im Mai war der Indikator von 96,3 Punkten im Vormonat auf revidierte 96,0 Punkte gesunken.

Doppelt schwach

"Die neuen Umfrageergebnisse sprechen dafür, dass die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung noch immer nicht durchgreifend gefestigt ist", erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Die nach wie vor positiven Exporterwartungen belegten zwar, dass Deutschlands Exportindustrie dem stürmischen weltweiten Konjunkturaufschwung folge.

"Die Binnennachfrage stagniert aber noch, weil die Beschäftigung sich immer mehr von der Produktion abkoppelt", erklärte Sinn.

Der Teilindex für die Beurteilung der aktuellen Lage sank von 94,4 Punkte im Vormonat auf 93,2 Punkte. Die Experten hatten 95,0 Punkte erwartet.

Der Teilindex für die Geschäftserwartungen verschlechterte sich von 97,7 Punkten im Vormonat auf 96,0 Punkte. Hier hatten Experten einen Wert von 98,0 Punkten prognostiziert.

Der ifo-Index ist einer der wichtigsten Frühindikatoren der deutschen Wirtschaft. Das Institut ermittelt den Geschäftsklimaindex einmal monatlich aus einer Umfrage unter 7.000 Unternehmen.

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