Ifo-Geschäftsklimaindex:Stimmung in der Wirtschaft bessert sich deutlich

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Hat die deutsche Wirtschaft das Schlimmste überstanden? In den Chefetagen der Bundesrepublik ist die Stimmung außerordentlich gut, sogar deutlich besser als erwartet. Dabei weist die Kurve nicht in allen Bereichen nach oben.

In den Chefetagen der deutschen Wirtschaft setzen die Manager fest auf den Aufschwung. Die Stimmung der Vorstände ist so gut wie seit fast anderthalb Jahren nicht mehr. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im August auf 107,5 Zähler von 106,2 Punkten im Juli, wie das Münchner Institut mitteilte. Das ist bereits der vierte Anstieg in Folge und zugleich der höchste Wert seit April 2012.

Fachleute hatten nur mit einem Anstieg auf glatt 107 Punkte gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang höher", sagte Ifo-Konjunkturchef Kai Carstensen. Die 7000 befragten Unternehmen schätzten auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als im Vormonat ein. Das Barometer legte auf 103,3 Zähler von 102,4 Punkten zu. Zudem wurde die Lage deutlich besser bewertet, von 110,1 auf 112 Punkte. "Wir befinden uns im Aufschwung", sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Barometer für das verarbeitende Gewerbe stieg ebenfalls auf den höchsten Wert seit April 2012. Dabei verbesserten sich sowohl die Lage als auch die Geschäftsaussichten. Die Firmen erwarten insbesondere stärkere Impulse vom Exportgeschäft. Während sich das Geschäftsklima im Großhandel ebenfalls klar verbesserte, verschlechterte es sich im Einzelhandel minimal. Auch im Bauhauptgewerbe sank der Geschäftsklimaindex, lag aber weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.

"Die erneute Verbesserung des Geschäftsklimas passt ins Bild. Die Konjunktur hat im zweiten Quartal überzeugt, eineinhalb Jahre Rezession in Europa sind erst einmal vorbei", sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

In Deutschland legte die Wirtschaft nach dem Wintertief im Frühjahr um 0,7 Prozent zu. Neben den steigenden Konsumausgaben der Verbraucher hatten dabei auch anziehende Investitionen zum Wachstum beigetragen. Das Ifo-Institut wertet dies als Zeichen dafür, dass sich der Investitionsstau in Deutschland auflöst. Die Börsen konnte der Optimismus der Unternehmer jedoch nicht beflügeln. Die Angst vor einer Eskalation der Syrien-Krise drückte den Dax immer stärker ins Minus.

© Süddeutsche.de/afp/dpa/Reuters/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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