IBM und Google:IT-Konzerne beschwören das Ende der Krise

Zwei IT-Konzerne, zwei Positiv-Überraschungen: Bei IBM und Google sprudeln die Gewinne trotz Krise und Werbeflaute - jetzt herrscht Aufbruchstimmung.

Beide sind sie führend in ihrem Gebiet: Google als Anbieter von Suchmaschinen und IBM als weltgrößter Dienstleister für Informationstechnik. Die beiden amerikanischen IT-Unternehmen eint jedoch noch mehr - ihr Erfolg. IBM und Google haben ihre Quartalszahlen vorgelegt und sie schlagen sich trotz der weltweiten Wirtschaftskrise blendend.

Google, IBM, Getty, AP

IBM und Google überraschen mit guten Quartalszahlen.

(Foto: Foto: getty, AP)

Google hat im dritten Quartal seinen Umsatz und Gewinn stärker gesteigert als erwartet. Konzernchef Eric Schmidt kündigte prompt massive Investitionen und größere Übernahmen an. Analysten zeigten sich beeindruckt von der Bilanz und den Zukunftsplänen. Im nachbörslichen Handel kletterte der Aktienkurs von Google um mehr als drei Prozent auf 547 Dollar (367 Euro).

Google: Erwartungen übertroffen

"Wenngleich viel Unsicherheit über das Tempo der wirtschaftlichen Erholung besteht, glauben wir, dass das Schlimmste der Rezession hinter uns liegt", sagte Schmidt. Das Management sei nun zuversichtlich, wieder massiv in die Zukunft des Unternehmens investieren zu können. "Wir sind offen für Geschäfte, um strategische Übernahmen zu machen - sowohl kleine als auch große", sagte Schmidt.

Googles Nettoumsatz stieg dem Quartalsbericht zufolge um 8,5 Prozent auf 4,38 Milliarden Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen, die mit 4,24 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Dabei stieg der Anteil, den Google mit seiner eigenen Internetseite zum Umsatz beisteuerte, um acht Prozent auf 67 Prozent. Ein Drittel des Umsatzes kommt damit von anderen Seiten und Geschäftsfeldern. Global betrachtet macht Google weiterhin mehr als die Hälfte seines Umsatzes außerhalb der USA. Der Nettogewinn des Yahoo-Konkurrenten kletterte auf 1,64 Milliarden Dollar nach 1,29 Milliarden im Vorjahr.

Google macht insbesondere Geld durch den Verkauf von Online-Anzeigen, die neben themenverwandten Suchergebnissen geschaltet werden. Dieses Geschäftsmodell steht angesichts der Wirtschaftskrise und der Flaute auf dem Anzeigenmarkt unter Druck. Allerdings profitieren Internetfirmen wie Google offensichtlich stärker von der wieder leicht anziehenden Konjunktur, da mit Onlineanzeigen gezielter und kostengünstiger Kunden angesprochen werden könnten als mit Print- oder Fernsehwerbung, erklärte Analyst Jason Helfstein von Oppenheimer.

IBM: Ergebnis gesteigert

Blendende Stimmung herrscht derzeit auch IBM, dem weltgrößten IT-Dienstleister. Das Unternehmen hat nach einer Gewinnsteigerung im dritten Quartal seine Prognose für das Gesamtjahr erhöht. IBM rechne nun für das laufende Geschäftsjahr mit einem Ergebnis je Aktie von mindestens 9,85 Dollar, teilte der US-Technologiekonzern nach Börsenschluss mit. Zuvor war das Unternehmen von mindestens 9,70 Dollar je Dividendenpapier ausgegangen.

Im Berichtsquartal steigerte IBM sein Ergebnis auf 3,2 Milliarden Dollar von 2,8 Milliarden Dollar im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel um sieben Prozent auf 23,6 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal geht IBM nun wieder von Umsatzzuwächsen aus.

Die Börse honorierte die Zahlen jedoch nicht: Die IBM-Aktien fielen nach Handelsschluss um 3,3 Prozent auf 123,80 Dollar (83,02 Euro). In den vergangenen drei Monaten waren die Papiere jedoch um rund 24 Prozent geklettert.

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