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IBAN

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(Foto: SZ.de)

20 Ziffern, zwei Buchstaben: Die internationale Bankkontonummer - kurz Iban - ist ab heute Pflicht. Forscher sagen, der Mensch hat schon bei mehr als sieben Ziffern Schwierigkeiten.

Von Hans von der Hagen

Viele Menschen werden noch immer von Unwohlsein befallen, wenn sie bei Überweisungen die Iban eintragen müssen. Von Februar an ist die Iban verbindlich. Die Abkürzung steht für International Bank Account Number, sie soll auch bei Überweisungen ins Ausland funktionieren und ist 20 Ziffern und zwei Buchstaben lang. Die Iban ist also zahlgewordene Globalisierung - mit den üblichen Licht- und Schattenseiten.

Größtes Problem für viele Menschen dürfte sein: Wie soll man sich diese monströse Aneinanderreihung von Zahlen merken? Fein raus sind alle jene Leute, die ihre Kontonummer und Bankleitzahl ohnehin schon sicher beherrschen. Die müssen sich bei der Iban zusätzlich nur noch zwei Buchstaben, zwei Ziffern und gegebenenfalls einige Nullen merken - und alles richtig zusammenfügen. Und das geht so: Die beiden Buchstaben sind für Deutschland "DE". Simpel. Dahinter kommt die zweistellige Prüfziffer, die technische Systeme erkennen lässt, ob in der eingetippten Iban womöglich ein Zahlendreher enthalten ist.

Zwei Ziffern also, das ist tatsächlich schon die größte Hürde. Sie lässt sich ganz gut in den Griff bekommen. Man kann zum Beispiel die Ziffer als Jahreszahl deuten und mit einem Ereignis verknüpfen: Vielleicht ist sie das Geburtsjahr von Freunden oder Verwandten. Der Rest ist dann ein Klacks: Es folgen die Bankleitzahl und die zehnstellige Kontonummer. Schwierig wird es höchstens, wenn die Kontonummer nicht zehnstellig ist. Dann wird sie vorne mit Nullen aufgefüllt, oder wie die Fachleute es formulieren: durch führende Nullen ergänzt.

Viele Kunden entdeckten indes in ihrer Iban auch Nullen am Ende der Kontonummer. Dabei handelt es sich nicht um Füll-Nullen, sondern um die exakte Bezeichnung der Kontoart. Sie mussten bisher bei Überweisungen oft nicht angegeben werden. Bei der Commerzbank etwa steht die 00 am Ende für das Kontokorrent, die 90 am Ende für ein Sparkonto.

Tipps für Gehirnakrobaten

Doch was machen nun alle jene, die sich noch nie die Bankleitzahl merken konnten und sie künftig ja auch gar nicht mehr gesondert von ihrer Bank genannt bekommen? Es gibt Tipps, wie Zahlen zunächst in Buchstaben oder Bilder und dann in Geschichten verwandelt werden können - lange Ziffernfolgen sind seit jeher Spielwiese von Gehirnakrobaten. Schritt für Schritt können die Zahlen mit Konsonanten verknüpft und die Zwischenräume mit den Vokalen a, e, i, o oder u aufgefüllt werden. Auf diese Art lassen sich aus der Iban Worte bilden, die sich dann zu einem meist kruden Satz ergänzen.

Für alle jene, die nicht an einer Gedächtnisolympiade teilnehmen wollen, dürfte die Verwandlung von Zahlenfolgen in Codes und Geschichten aufwendiger sein als schlichtes Auswendiglernen. Der Bankenverband empfiehlt denn auch ganz nüchtern, sich die Iban in fünf Paketen aus vier Ziffern einzuprägen. Und vielleicht reift irgendwann auch die Erkenntnis: Eigentlich muss man sich die Zahlen gar nicht merken, sondern nur ablesen. Von der Bankkarte etwa, deren neuere Exemplare die Iban aufgedruckt haben. Oder von einem auf dem Handy hinterlegten Foto. Oder vom Zettel im Portemonnaie.

Dennoch bleibt die Iban eine Zumutung. Forscher wissen seit Jahrhunderten, dass sich Menschen etwa sieben Ziffern ohne größere Probleme merken können. Die neue Kontonummer aber ist mehr als drei- mal so lang.

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