Süddeutsche Zeitung

Hypothekenaufkäufer:Weitere Milliarden für den Finanzmarkt

Die US-Regierung lockert die Regeln für die Hypothekenaufkäufer Fannie Mae und Freddie Mac. So sollen weitere 200 Milliarden Euro in den kriselnden Immobilienmarkt fließen.

Die US-Regierung will die Regeln für staatlich beaufsichtigte Hypothekenaufkäufer lockern, damit auf den notleidenden Immobilienmarkt frisches Kapital kommt. Die beiden führenden Spezialanbieter Fannie Mae und Freddie Mac dürfen künftig mehr Geld in Hypothekenpapiere investieren, teilte die zuständige US-Aufsichtsbehörde am Mittwoch in Washington mit. Der Plan soll insgesamt bis zu 200 Milliarden Dollar (128 Mrd Euro) für den schwächelnden Markt mobilisieren.

Finanzminister Henry Paulson sagte, das zusätzliche Kapital werde Eigenheimbesitzern helfen und die Fundamente des Hypothekenmarktes stärken. Die Lockerung der Mindestkapitalquote von 30 auf 20 Prozent soll es Fannie Mae und Freddie Mac ermöglichen, mit ihrem bestehenden Kapitalpolster mehr Kredite als bisher aufzukaufen.

Die Hypothekenaufkäufer erwerben von Banken die Darlehen, bündeln sie in Wertpapieren und verkaufen diese an Investoren weiter. Zuletzt rutschten die zwei Anbieter tief in die roten Zahlen. Gegen beide laufen zudem wegen möglicher Manipulationen bei Immobilienwerten Untersuchungen des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo. Über eine weitere Lockerung will die Behörde später entscheiden.

Zusätzliches Kapital sollen Fannie Mae und Freddie Mac durch Aktienverkäufe oder Dividendenkürzungen mobilisieren. Bereits Ende Februar hatte die Aufsichtsbehörde andere Regeln für Freddie Mac und Fannie Mae gelockert und Obergrenze für deren Geschäft aufgehoben. Die zwei von der öffentlichen Hand gegründeten Institute besitzen staatliche Kreditgarantien. Als größte Geldquelle für US-Hauskredite stehen sie derzeit hinter rund 40 Prozent aller Hypotheken.

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