Hyperinflation:Venezuela hat jetzt wieder kleines Geld

Fünf Nullen hat Staatschef Maduro aus der Währung gestrichen, um die Hyperinflation aufzuhalten - doch das wird ihm so kaum gelingen.

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A woman shows the new two Bolivar Soberano (Sovereign Bolivar) bills, after she withdrew them from an automated teller machine (ATM) at the Banesco bank headquarters in Caracas

Quelle: REUTERS

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Von diesem Dienstag an halten Venezolaner neue Scheine in der Hand, wenn sie an Bankautomaten des Landes Geld abheben. Wegen der Hyperinflation im Land haben die Geldscheine nun fünf Nullen weniger. Die Währungsumstellung gehört zu einer Reihe von Reformen, mit denen Staatschef Maduro die schwere Wirtschaftskrise bekämpfen will.

Venezuela: Während der Hyperinflation 2018 wiegt ein Mann Banknoten

Quelle: Bloomberg

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Venezuela steht vor einer der schlimmsten Hyperinflationen der Weltgeschichte. Sie ist nur vergleichbar mit der großen Inflation in Deutschland 1923 oder der in Simbabwe 2009. Die Preise in dem südamerikanischen Land steigen rasant, gleichzeitig können die Menschen sich immer weniger für ihr Geld kaufen. Bilder wie dieses, auf dem eine Frau in einer Bäckerei Banknoten wiegt, sind in den vergangenen Monaten Normalität geworden.

A gas station worker counts Venezuelan bolivar notes at a gas station of the Venezuelan state-owned oil company PDVSA in Caracas

Quelle: REUTERS

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Und selbst wer einen normalen Wocheneinkauf bezahlen wollte, musste bislang mit einem ganzen Bündel an Scheinen losziehen. Der 100 000-Bolivar-Schein war bislang die größte Banknote in Venezuela, umgerechnet entspricht er jedoch weniger als einem Euro - und auf dem Schwarzmarkt sogar nur weniger als einem Cent.

Venezuela bringt neue Banknoten in Umlauf

Quelle: dpa

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Dementsprechend große Symbolkraft haben die neuen Banknoten für viele Venezolaner - die Inflation und mit ihr die rasante Teuerung bremsen können sie wohl kaum. Das ölreichste Land der Welt muss vielmehr seine Wirtschaft grundlegend neu aufstellen, weg von der Ölindustrie und hin zum produzierenden Gewerbe.

A woman smiles while she shows the new two and five Bolivar Soberano (Sovereign Bolivar) bills, after she withdrew them from an automated teller machine (ATM) at a Mercantil bank branch in Caracas

Quelle: REUTERS

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Einige Venezolaner freuen sich trotzdem über ihre neuen Banknoten - die nun übrigens auch einen neuen Namen tragen: der bisherige "Bolivar fuerte", was übersetzt so viel heißt wie "starker Bolivar", wird zum "Bolivar soberano", dem "souveränen Bolivar". Zudem hat die sozialistische Regierung entschieden, dass der Bolivar künftig an die neue Kryptowährung Petro gekoppelt wird.

Venezuelan 100 bolivar notes thrown by people in a trash bin are seen at a gas station of PDVSA in Caracas

Quelle: REUTERS

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Einige Menschen werfen die nahezu wertlos gewordenen 100-Bolivar-Scheine am Dienstag einfach in den Müll. Viele Menschen haben im Zuge der Hyperinflation ihr Vertrauen in Bargeld komplett verloren - und in ihre Regierung. Lebensmittel und Medikamente im ganzen Land sind knapp, Bürger wandern ab.

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Quelle: AFP

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Unvorstellbar: All diese Banknoten (links) müssen nun vernichtet werden - und sie alle haben teils vor Wochen, teils vor Monaten dem Wert der neuen Fünf-Bolivar-Note entsprochen.

People check prices of fruits and vegetables in a street market in Caracas

Quelle: REUTERS

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Siebenstellige Preise für Obst und Gemüse, etwa 3,7 Millionen Bolivar für Zwiebeln oder 5,2 Millionen Bolivar für Tomaten, dürften künftig ebenfalls Geschichte sein.

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Quelle: AFP

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Mit der Preisänderung einhergehen soll eine Erhöhung des Mindestlohns um 3000 Prozent sowie Steueranhebungen, die die Staatseinnahmen stützen sollen. Zudem sollen Gehälter, Preise und der Wechselkurs des Landes an die staatlich unterstützte Kryptowährung Petro gekoppelt werden. Doch auch hier gilt: Der Effekt ist ungewiss.

A view of a gas station of the Venezuelan state-owned oil company PDVSA in Caracas

Quelle: REUTERS

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Schrittweise teurer werden soll in Venezuela auch Benzin: Ein Liter kostete bislang sechs Bolivar, für umgerechnet einen Euro gab es also rund eine Million Liter Treibstoff. In den kommenden Tagen will die sozialistische Regierung die Treibstoffpreise langsam auf internationales Niveau heben.

© SZ.de/vit/dd
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