Süddeutsche Zeitung

Hyperinflation:Schleichender Abschied vom Simbabwe-Dollar

Die Simbabwe-Dollar ist so gut wie wertlos. Nun gibt die Regierung das bislang offizielle Zahlungsmittel auf - und verteilt US-Dollar-Gutscheine an die Beamten.

Der weitgehend wertlose Simbabwe-Dollar spielt in dem krisengeplagten südafrikanischen Staat längst schon keine Rolle mehr. Jetzt wird die Währung auch offiziell zu Grabe getragen.

Denn das von einer Hyperinflation geplagte Simbabwe gibt den Handel in harten Devisen frei und hebt die im Vorjahr verfügten Preiskontrollen auf. Neben dem Simbabwe-Dollar würden nun alle ausländischen Währungen als legales Zahlungsmittel akzeptiert, erklärte der amtierende Finanzminister Patrick Chinamas bei der Vorstellung des nationalen Haushalts.

US-Dollar-Gutscheine für Beamte

Die Regierung vollzieht damit offiziell nach, was im Handel bereits gängige Praxis ist. Dennoch kam es immer wieder zu Festnahmen wegen Devisenvergehen.

Die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes würden weiter in Simbabwe-Dollar bezahlt, aber US-Dollar-Gutscheine erhalten, sagte der Minister. Chinamasa ernetete Gelächter der Abgeordneten, als er die Haushaltsposten in Höhe von mehreren tausend Quintillionen Simbabwe-Dollar präsentierte. Die Inflation war zuletzt im Mai vergangenen Jahres mit 231 Millionen Prozent angegeben worden.

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