Horrorverlust bei Bosch:Minus mal drei

Tiefrote Zahlen bei Bosch: Im Jahr 2009 könnten sich die Verluste auf drei Milliarden Euro summieren und lägen damit drei Mal so hoch wie erwartet. Besonders betroffen ist das Kerngeschäft.

Der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch rutscht wohl tiefer in die roten Zahlen als bislang erwartet. Nach Informationen des Handelsblatts rechnen hochrangige Manager des Stuttgarter Konzerns damit, dass der Verlust 2009 bis zu drei Milliarden Euro betragen könnte. Dies wäre fast dreimal so viel, wie Vorstandschef Franz Fehrenbach noch im April angekündigt hatte. Ein Bosch-Sprecher wollte sich nicht äußern: "Marktspekulationen kommentieren wir nicht."

Im April hatte die Umsatzerwartung noch bei einem Minus zwischen zehn und 15 Prozent gelegen. Allerdings stützte Fehrenbach seine Prognose auf die Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Lage ab der Jahresmitte bessern würde. Eine nachhaltige Erholung ist aber nicht eingetreten. Der Bosch-Chef sprach deshalb vor kurzem auf der Internationalen Automobilausstellung schon von einem Umsatzminus von 15 Prozent auf 38 Milliarden Euro im Konzern. Zugleich warnte er vor einem "deutlichen Verlust".

Kernsparte leidet besonders

Die Wirtschaftskrise schlägt voll auf die Autobranche durch. Bereits jetzt sind 40 große Zulieferer insolvent - mit steigender Tendenz, meinen Autoexperten. Bei Bosch sieht es dagegen noch vergleichsweise gut aus, aber Rückgänge von über 20 Prozent bei den Autoherstellern und bis zu 50 Prozent in der Nutzfahrzeugindustrie drücken auch bei den Stuttgartern aufs Geschäft.

Als Hauptverursacher des schlechten Ergebnisses gilt die Kernsparte Autotechnik. Hier wird ein Rückgang um ein Fünftel erwartet. Die übrigen Bereiche Gebrauchsgüter, Industrietechnik und Gebäudetechnik können das nicht ausgleichen. 2008 hatte Bosch nach einem 87-prozentigen Gewinneinbruch einen Verlust gerade noch vermeiden können, weil die Weltwirtschaft in der ersten Jahreshälfte noch brummte.

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