Hockenheimring:Hoffen auf den Stern

Mercedes verhandelt über Hilfen für ein Formel-1-Rennen in Deutschland. Die nächste Veranstaltung könnte sogar schon 2019 in Baden-Württemberg stattfinden.

Von Stefan Mayr, Stuttgart

Hinter den Kulissen der Automobil-Rennserie Formel 1 laufen intensive Gespräche, um auch künftig einen Grand Prix in Deutschland zu ermöglichen. Mit am Tisch als mögliche Unterstützer sitzen auch Vertreter des Stuttgarter Autobauers Daimler. Dies bestätigte ein Sprecher des Mercedes-Rennteams. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung streben die Beteiligten an, sogar schon 2019 das nächste Rennen am Hockenheimring in Baden-Württemberg zu ermöglichen.

Der Vertrag des Hockenheimrings mit der Formel 1 lief nach dem jüngsten Rennen am 22. Juli aus, eine weitere Zusammenarbeit galt bis zuletzt als unwahrscheinlich. Denn die Formel 1 fordert von den Strecken eine zweistellige Millionensumme pro Rennen, diese will die Stadt Hockenheim als Haupteigentümerin des Rundkurses nicht mehr zahlen. Nachdem der vermeintlich letzte Grand Prix mit 71 000 Zuschauern ausverkauft war, besteht nun allerdings wieder Hoffnung. "Für Mercedes ist Hockenheim ein wichtiges und besonderes Rennen", sagt der Mercedes-Sprecher. "Auch die Formel 1 selbst will Hockenheim im Kalender behalten." Ihm zufolge arbeitet der US-Konzern Liberty Media, dem die Formel 1-Rechte gehören, im Hintergrund an Lösungen, um die Zukunft des Grand Prix am Hockenheimring zu sichern.

Auch die Automobilclubs ADAC und AvD versuchen, dass die schnellen Flitzer künftig keinen Bogen um die Bundesrepublik fahren. "Ein Formel-1-Grand-Prix hat für die Automobilnation Deutschland eine große Bedeutung", sagt ein Sprecher des ADAC. Darum "werden wir uns mit unserer Expertise, unseren Kontakten zu potenziellen Partnern, Sponsoren und der Industrie mit einbringen".

Einer dieser Partner ist der Stuttgarter Autobauer Daimler respektive sein Mercedes-Rennstall. Welche Unternehmen sonst noch im Gespräch sind, ist unklar. Der weltgrößte Autozulieferer Bosch gehört trotz anderslautender Medienberichte nicht dazu, wie ein Sprecher des Stuttgarter Unternehmens betonte. Nach SZ-Informationen ist langfristig sogar eine Rückkehr auf den Nürburgring in Rheinland-Pfalz denkbar. Dort hatte zuletzt 2013 ein Formel-1-Grand Prix stattgefunden. Für 2019 kommt allerdings nur Hockenheim in Frage - und dies aus organisatorischen Gründen auch nur, wenn die Gespräche schnell abgeschlossen werden. Eine Entscheidung soll darum spätestens im September fallen.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: