Plünderungen, kriminelle Manipulation und Haarschnitte bei Kerzenschein: Große Stromausfälle wie der in München haben Menschen schon oft in Ausnahmesituationen gebracht. Und jedes Mal kommt danach die Frage auf, ob in den dunkeln Stunden mehr Babys gezeugt werden.
Am 13. Juli 1977 wurde es in New York City dunkel. Mehrere Blitzeinschläge hatten eine Kettenreaktion ausgelöst, am Ende war der Großteil der Stadt mehr als 24 Stunden ohne Strom. Das folgende Chaos wurde zum Fanal für eine Stadt im Niedergang. Es kam zu Plünderungen und Brandstiftungen, mehrere Tausend Menschen wurden verhaftet.
Bis heute ranken sich Mythen um jene Stunden. In Harlem und der Bronx erzählen sie, dass die Plünderungen von Elektronikgeschäften mithalfen, die Kultur der Hip-Hop-DJs zu begründen, die bald darauf die Welt erobern sollte. In den armen Stadtteilen waren Plattenspieler und andere Tontechnik nach dem Stromausfall allgegenwärtig.
Auch nach dem Stromausfall von 1977 machte das Gerücht die Runde, dass neun Monate später die Geburtenrate anstieg - dabei dürfte es sich jedoch um natürliche Fluktuation gehandelt haben, wie bei den meisten solcher Geschichten über "Stromausfall-Babys".