"Herzogenaurach kam auf die Landkarte wegen Adidas und Puma. Aus einem Kuhort ist eine nette mittlere Stadt geworden."
Das sagte Fußball-Legende Franz Beckenbauer am Freitag bei der Einweihung eines neuen Firmengebäudes von Adidas auf der "World of Sports". So nennt der Konzern seine Zentrale auf einem früheren Kasernengelände am Rande Herzogenaurachs.
Das meint Beckenbauer:Adidas hat enorm viel zur Bekanntheit von Herzogenaurach beigetragen. Dass die Kleinstadt nordwestlich von Nürnberg unter Sportlern und ihren Fans weltweit ein Begriff ist, hat eben sehr viel mit der Drei-Streifen-Marke Adidas zu tun, aber auch mit dem kleineren Lokalrivalen Puma.
Zwei der drei weltweit größten Sportartikelfirmen in einem überschaubaren Ort - das ist einmalig. Adidas und Puma locken seit Jahrzehnten Weltstars des Sports nach Herzogenaurach, bevorzugt natürlich solche, die für die jeweilige Marke werben. Man kann es so sagen: Sie sorgen für Glamour in der Stadt und damit für Medieninteresse.
Das sind die Fakten:Betrachtet man aber das große Ganze, dann irrt Franz Beckenbauer. Größter Arbeitgeber und Steuerzahler in Herzogenaurach ist nicht Adidas und erst recht nicht Puma - sondern Schaeffler, der Wälzlagerhersteller und Autozulieferer. Er hatte mit seiner spektakulären Übernahme der dreimal größeren Continental AG für Aufmerksamkeit gesorgt.
Schaeffler bietet in Herzogenaurach etwa 8000 Jobs, Adidas 3000, Puma gut 800. Insgesamt gibt es in der Stadt knapp 17 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte - angesichts von nur 24 000 Einwohnern eine beachtliche Zahl.