Süddeutsche Zeitung

Hersteller:Erzeugerpreise steigen rasant

Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im Juli überraschend in Rekordtempo angehoben. Die Erzeugerpreise stiegen vor allem wegen teurer Energie um durchschnittlich 37,2 Prozent. "Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949", teilte das Statistische Bundesamt mit. Ökonomen hatten gemeinhin mit einem Rückgang auf 32,0 Prozent gerechnet, nachdem der Wert im Juni noch bei 32,7 Prozent gelegen hatte. Von Juni auf Juli legten die Erzeugerpreise um 5,3 Prozent zu. Die Produzentenpreise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der allgemeinen Inflation. In der Statistik werden die Preise ab Fabriktor geführt - noch bevor die Produkte weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Im Juli lagen die Verbraucherpreise 7,5 Prozent über dem Vorjahr, nachdem die Inflationsrate im Mai mit 7,9 Prozent den höchsten Stand seit dem Winter 1973/1974 erreicht hatte. Tankrabatt und Neun-Euro-Ticket drücken derzeit die Teuerung für die Verbraucher, doch laufen diese staatlichen Hilfen am Monatsende aus. Experten rechnen deshalb im Herbst mit höheren Inflationsraten. Hauptverantwortlich für die starke Teuerung auf Erzeugerebene ist Energie, die seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine am 24. Februar erheblich mehr kostet.

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Quelle:
SZ vom 20.08.2022 / Reuters
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