Harvard-Juristin Haben Girma:"Einschränkungen machen erfinderisch"

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Zählt für das Magazin Forbes zu den einflussreichsten "30 unter 30": Haben Girma. (Foto: Amy Harris/AP)

Sie ist taubblind - und eine der einflussreichsten jungen Personen weltweit. Die Harvard-Juristin Haben Girma erklärt, warum gerade auch Menschen mit Behinderungen ein Unternehmen erfolgreicher machen können.

Von Andrea Rexer

Allein die Berührung gibt ihr die Richtung vor. Wenn die junge Amerikanerin Haben Girma am Arm einer Freundin durch die Straßen Berlins geführt wird, sind Kommandos wie "rechts" oder "links" überflüssig. Denn sie spüre schon die Absicht, noch bevor die Freundin wirklich abbiege, erzählt sie. Wilde Gesten, wie sie ihre temperamentvolle Freundin gern macht, seien im Umgang mit ihr überflüssig - auch wenn sie taub und blind sei. "Ich hab meine Freundin dann gefragt: Du weißt schon, dass der Arm zu deinem Körper gehört?", erzählt sie und kichert. Sobald sie spürt, dass ihr Gegenüber nicht weiß, wie es mit ihrer Behinderung umgehen soll, schiebt sie die Unsicherheiten mit einer humorvollen Bemerkung einfach beiseite. Und wie immer, wenn sie lacht, strahlen ihre braunen Augen. Haben Girma versteckt sie nicht hinter einen Sonnenbrille.

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