Süddeutsche Zeitung

Hapag-Lloyd wird abgespalten:TUI wird zerschlagen

Der Touristikkonzern TUI trennt sich von seiner Containersparte. Zehn Jahre nach der Übernahme von Hapag-Lloyd stimmten Aufsichtsrat und Vorstand für die umstrittene Zerschlagung des Konzerns.

TUI bereitet die Trennung von der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd vor. Das haben Aufsichtsrat und Vorstand der TUI AG entschieden. Gleichzeitig soll das Reisegeschäft ausgebaut werden, berichtete TUI nach der Aufsichtsratssitzung am Montag.

Damit kommt die Konzernspitze dem Druck der Aktionäre nach, die in den vergangenen Wochen eine Abspaltung der Schifffahrtssparte gefordert hatten. Vor allem der Norweger Reeder John Fredriksen, der mindestens fünf Prozent der Anteile besitzt, hatte sich dafür vehement eingesetzt.

Nach dem Beschluss des Aufsichtsrates sollen für die Trennung alle Optionen bis hin zum Verkauf als Ganzes geprüft werden. Dabei seien die Interessen sowohl der Anteilseigner wie auch der Beschäftigten angemessen zu berücksichtigen.

Zugleich wurde der Vorstand beauftragt, weitere Wachstumsoptionen zum Ausbau des touristischen Geschäftes aufzuzeigen. Weitere Informationen kündigte der Konzern für seine Bilanz-Pressekonferenz und Analysten-Konferenz zum Geschäftsjahr 2007 am Dienstag an.

Um eine mögliche Abspaltung des Reederei-Geschäfts von der Touristik-Sparte war zuletzt hinter den Kulissen hart gerungen worden.

Schon seit gut einer Woche hieß es, die TUI-Konzernspitze sei von ihrem ursprünglichen Kurs abgewichen und wolle auf der Aufsichtsratssitzung eine Zerschlagung in die Schifffahrts- und die Tourismussparte vorschlagen.

Angestoßen hatte die aktuelle Diskussion der norwegische TUI-Großaktionär und Reeder Fredriksen, der derzeit gut fünf Prozent der Anteile hält. Die TUI-Aktie reduzierte nach Bekanntgabe der Entscheidung ihre Verluste.

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dpa/AP/Reuters/jkr/mel
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