Süddeutsche Zeitung

Mobilfunk:EU will Telefonieren günstiger machen

Ein Anruf von einem EU-Staat in den anderen soll künftig maximal 19 Cent pro Minute kosten. Der Preis für eine SMS soll auf sechs Cent begrenzt werden. Das haben Unterhändler des Europaparlaments, der EU-Länder und der EU-Kommission in der Nacht auf Mittwoch nach stundenlangen Verhandlungen beschlossen. Die Regelung soll ab 2019 gelten.

Erst im vergangenen Jahr hatte die EU die Roaming-Zusatzgebühren bei Anrufen zwischen EU-Ländern abgeschafft. Vertreter des Europäischen Parlaments drängten dennoch auf weitere Entlastungen. Nach Angaben der Europäischen Verbraucherorganisation BEUC variieren die Kosten für Anrufe in andere EU-Länder derzeit immer noch zwischen fünf und 80 Cent pro Minute.

Die Begrenzung ist Teil einer umfassenden Überarbeitung der 15 Jahre alten EU-Telekommunikationsgesetze. Die Neuerungen wurden nun von Vertretern des Parlaments, der Mitgliedsstaaten und der Kommission ausgearbeitet. Einige von ihnen sehen die nun beschlossene Deckelung jedoch als unnötig an. Sie argumentieren, Verbraucher könnten schließlich auch jetzt schon auf Gratis-Angebote wie Skype oder Whatsapp zurückgreifen können. Ähnlich argumentieren die Mobilfunkanbieter, die auf die Einnahmen aus den Telefonkosten angewiesen sind.

Neben den Mobilfunkkosten beschäftigten sich die Politiker mit dem Ausbau des schnellen Internets. Die Betreiber sollen mit Vereinfachungen ermutigt werden, in Glasfaser-Breitbandnetze zu investieren und Funkfrequenzen der nächsten Generation zu erschließen. Bevor der Beschluss in Kraft tritt, müssen noch die Mitgliedsländer und das Europaparlament zustimmen.

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SZ.de/Reuters/been
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